Die Z-Lite Sol ist die am besten isolierte und am universellsten einsetzbare Schaumstoff-Isomatte von Therm-a-Rest. Erfahrungen und Vergleich zwischen TAR Z-Lite und XLite.
Technische Daten
Die Z-Llite Sol ist eine faltbare Isomatte aus geschlossenzelligem Schaumstoff (Polyethylen) mit einem R-Wert von 2,6 und hat damit einem Einsatzbereich bis knapp unter den Gefrierpunkt. Dabei steht das „Z“ für die Faltung, das „Lite“ für das niedrige Gewicht und das „Sol“ für die wärmereflektierende Beschichtung der Oberseite.
Hier die technischen Daten für ein Modell aus 2018:
- Gewicht: 416 g (nachgewogen)
- Maße: 183 cm x 51 cm x 2 cm
- Material: geschlossenzelliger Schaumstoff
- Oberfläche: Oberseite mit ThermaCapture-Beschichtung (ähnlich einer Rettungsdecke reflektiert die Oberfläche die Wärme)
- R-Wert: 2,6
- Einsatzbereich: 3 Jahreszeiten
- Sonstiges: faltbar, wärmespeichernde Sicken
Erfahrungen mit der Z-Lite Sol
Komfort
Mit 2 cm Dicke ist die Z-Lite Sol natürlich nicht mit dem Schlafkomfort einer mehr als 6cm starken NeoAir XLite zu vergleichen. Sie gleicht Bodenunebenheiten natürlich lange nicht so gut aus. Auf ebenen Flächen fällt das aber ja auch nicht mehr ins Gewicht. Als Seitenschläfer mag man sich vor allem bei hartem Untergrund etwas mehr Mattenstärke wünschen um wirklich bequem zu schlafen. Wer aber unterwegs ohnehin eher auf Waldboden und Wildwiesen beim Trekking in Deutschland oder auf Moos im Fjell beim Trekking in Norwegen übernachtet der ist ja ohnehin auf weichem Untergrund gebettet. Hier reicht die Z-Lite trotz der „nur“ 2cm Dicke für mich locker aus.
Die Wabenstruktur macht das Liegen auf der Matte außerdem sehr angenehm und letztlich auch angenehmer als bei dünneren aber gleich schweren glatten EVA (Schaumstoff-) Isomatten. Die Oberfläche ist zudem weitaus rutschhemmender als die der Xlite. Ein weiteres Plus, insbesondere in Kombination mit silikonisierten und damit rutschigen Zeltböden wie z.B. beim Tarptent Notch oder dem Big Sky Chinook.
Robustheit
Der geschlossenzellige Schaumstoff erweist sich bisher als äußerst robust. Die gelbe Seite etwas weniger als die beschichtete Seite, aber letztlich ist die Matte wie auch andere Schaumstoffmatten eigentlich kaum kaputt zu kriegen. Selbst wenn man mal durchs Gestrüpp streift und hier und da vielleicht mal ein Fels berührt wird zerfleddert es nicht gleich die ganze Isomatte. Und selbst wenn die Matte mal einen mechanischen Schaden mitnimmt ist sie ja immer noch voll funktionsfähig.
Wasser nimmt die Matte nicht auf, dennoch sollte man sie nach einem Regentag natürlich gut ausschütteln bevor man sie zum Schlafen ins Zelt legt. In den vielen Kuhlen sammelt sich ungeschützt schon einiges an Feuchtigkeit, auch wenn die Matte nur oberflächlich mit Wasser benetzt und nicht im Kern nass ist. Einfach abwischen zum Trocknen scheidet bei der Bauform natürlich aus.
Wärmeisolation
Im Praxiseinsatz habe ich die Z-Lite bis knapp über den Gefrierpunkt mit einem Cumulus Lite Line 400 immer wieder in Verwendung. Bisher habe ich dabei immer gut durchgeschlafen und noch nie Kälte von unten gespürt. Bei richtig kalten Temperaturen verwende ich die Z-Lite auch gerne mal als Unterlage in Kombination mit der XLite.
Packmaß
Größter Nachteil der Z-Lite ist wohl das Packmaß. Zwar kann man die Länge kürzen und dabei auch gleich das Packmaß reduzieren aber solange man die Z-Lite nicht als Rückenpolster an oder in einem UL-Rucksack nutzt ist das Packmaß einfach sehr voluminös. Bei heimischen Touren stört das nicht wirklich, aber wenn es in die Berge geht können die Außenmaße der gefalteten Matte an Kletterstellen schnell stören. Dabei ist sie gerade hier, auf steinigem Untergrund, gut als robuste Schlafunterlage geeignet. Abhilfe schafft da die Matte senkrecht statt wie üblich quer am Rucksack zu befestigen.
NeoAir XLite vs. Z-Lite
Wer die Z-Lite in der engeren Auswahl hat der ist in der Regel auf der Suche nach einer ultraleichten Isomatte. Unweigerlich stellt sich dabei auch die Frage ob die deutlich teurere NeoAir XLite nicht die bessere Wahl wäre.
Was die Z-Lite der Xlite voraus hat: Robustheit und sofortige Einsatzbereitschaft (z.B. auch unterwegs sofort als Sitzkissen einsetzbar)
Dabei ist sie aber weniger dick und damit für viele weniger komfortabel und das Packmaß ist deutlich größer. Am Ende ist sie aber um ein vielfaches günstiger und für viele 3-Jahreszeiten-Touren auch ausreichend isolierend. Zudem kann man sie leicht für seine Bedürfnisse auf die richtige Länge kürzen. Für viele Einsatzzwecke reicht die Z-Lite daher absolut aus.
Hier ein schönes Video von Juliana Chauncey, in dem sie beide Matten miteinander vergleicht, findet ihr auf Youtube.
Fazit Z-Lite Sol
Wer mit dem Packmaß leben kann findet in der Z-Lite Sol eine günstige, robuste und universell einsetzbare Isomatte. Den geringen Mehrpreis für die Variante mit „Reflective Barrier“ habe ich gerne bezahlt. Erhöht sie doch den R-Wert um 0,4 ohne lt. Hersteller dabei mehr zu wiegen.
Pro
- leicht
- einfach in der Länge kürzbar
- jederzeit als Sitzkissen verwendbar
- gutes Preis-/Leistungsverhältnis
- robust
- schnell ent- und gepackt
- wasserdicht
Neutral: Schlafkomfort
Con
- Packmaß
Für mich gilt im Vergleich zu anderen Isomatten in meinem Fundus:
Hauptgrund die Z-Lite beim Trekking hin und wieder nicht zu verwenden ist das Packmaß. Nur deshalb ist sie aktuell nicht auf meiner Trekking-Packliste vertreten.
Wer den R-Wert von 2,6 nicht braucht kann auch auf die „Classic“-Variante ohne reflektierende Oberschicht mit einem R-Wert von 2,2 zurückgreifen. Faltbare Alternativen von anderen Herstellern:
- Relags Lightweight“, R-Wert 0,25 bei 181g Gewicht (nur für ultraleichte Sommertouren)
- Frilufts Canisp Iso, R-Wert 2,5 bei 390g Gewicht
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