DD Tarp 3×3 im Praxistest: Erfahrungen und Aufbautipps

DD Tarp 3x3

Das DD Tarp 3×3 von DD Hammocks habe ich schon seit einigen Jahren. Noch weit bevor ich das erste Mal etwas von „Ultraleicht“ gehört hatte habe ich mir das Tarp für leichte Trekkingtouren als Zelt-Ersatz zugelegt. Höchste Zeit also einen Praxistest zu verfassen. Aufbauvarianten, Robustheit, Komfort und Alternativen liegen im Fokus des Praxistests des DD Tarps.

 

Einsatzbereich eines Tarps

Ein Tarp ist eine wahre Multifunktionsplane. Als Shelter, Vorzelt, Unterstand oder in Kombination mit einem Inner (fast) als Zeltersatz. Unterschiedliche Aufbauformen lassen verschiedene Einsatzbereiche zu. Dabei gibt es inzwischen unzählige verschiedene Formen. Die Rechteckform, in Fall des DD-Tarps quadratische Form, ist sicher die Variabelste. Wer die vielen verschiedenen Aufbauvarianten nicht braucht kann z.B. auch zu „A-Frame“ Tarps greifen und ist damit dann noch leichter unterwegs. Aber auch so kommen Tarps vor allem beim Ultraleicht-Trekking gerne zum Einsatz.

Damit der Übernachtungsplatz dann noch komplett ist brauchst Du dann aber noch eine Zeltunterlage. Als Groundsheet eignen sich z.B. leichte Folien oder Tyvek.

Technische Daten DD Tarp 3×3

Mein Hammocks DD Tarp 3×3 kam mit einem Gesamtgewicht von 810g.

Lieferumfang des DD-Tarp

Lieferumfang des DD-Tarp

Lieferumfang:

  • Tarp (650g)
    • 300x300cm groß
    • 3000mm Wassersäule
    • 19 Abspannpunkte
  • 4 Abspannleinen
  • 4 Stahl-Nägel
  • Packsack

Heute wird für das Tarp ohne Zubehör 790g angegeben, es ist also etwas schwerer geworden.

Tipp:

  • Heringe gegen leichte V-Heringe austauschen
  • Abspannleinen gegen dünnes Paracord tauschen
  • Zusätzlich brauchst Du je nach Aufbauvariante noch einige Meter zusätzliche Abspannleine

Aufbauvarianten

Ein schönes Video zu verschiedenen Aufbauvarianten eines rechteckigen Tarps hat TA Outdoors veröffentlicht. Du findest in dem Video 5 Aufbauvarianten:

  1. Stealth-Tarp: 1:53
  2. Tipi-Tarp: 7:07
  3. A-Frame: 10:15 (die klassische Aufbauvariante)
  4. Plow Point: 11:50
  5. Tarp Tent: 14:08 (fast komplett geschlossenes Zelt)

Hier geht es zum Aufbauvideo: 5 Tarp Shelters Setups

Erfahrungen

Tipps für den Tarp-Aufbau am Biwakplatz

  1. Wähle einen geeigneten Platz: Möglichkeiten zum Abspannen, windgeschützt, keine Regensammelbecken
  2. Nutze das Multi-Use-Prinzip: Trekkingstöcke oder Paddel eignen sich hervorragend als Stangen
  3. Nutze die Natur: Heringe und Stangen aus Totholz sparen Gewicht im Trekkingrucksack
  4. Nehme ausreichend Leine mit: Deine Kreativität im Aufbau wird begrenzt, wenn Dir die Abspannleine ausgeht
  5. Ziehe das Tarp in Windrichtung bis zum Boden
  6. Wähle bei Sturm eine flache Aufbauvariante
  7. Vermeide „Wassersäcke“: Spanne das Tarp gut ab und verhindere ebene Flächen
  8. Baue eine „Regenrinne“ ein: Im Idealfall führst Du Regenwasser über gezielte Spannung der Planen ab

Einen Geschwindigkeitsrekord werde ich beim Tarp-Aufbau allerdings auch nach viel Übung sicher nicht gewinnen. Die Kreativität beim Aufbau fordert einfach ein wenig mehr Zeit als beim einem freistehenden Zelt.

Ausblick aus dem DD-Tarp im A-Frame-Aufbau

Ausblick aus dem DD-Tarp mit NeoAir Xlite im A-Frame-Aufbau

Pros

  • Basis-Wetterschutz mit direktem Naturkontakt
  • Universell einsetzbar, viele Abspannpunkte
  • Robust
  • Nähte schon versiegelt
  • zum Biwakieren nutzbar, wenn Zelten verboten ist
  • große regengeschützte Fläche

Cons

  • kein Mücken- /Zeckenschutz (gibt einhängbare Innenzelte, dann kann ich aber gleich zu einem UL-Zelt wie dem Tarptet Notch greifen)
  • in offenen Aufbauvarianten nur bedingter Wetterschutz
  • Kondens in geschlossener Aufbauvariante
  • Gewicht (mit Groundsheet bleibt keine Gewichtsersparnis zu einem Tarptent)
  • schwere Abspannleinen

DD Tarp Alternativen

Bei der Recherche nach Alternativen zum DD Tarp 3×3 ist mir die Kinnlade heruntergeklappt. Ein schneller Marktvergleich von Tarps mit ähnlicher Form und Größe zeigt große Gewichts- und extreme Preisunterschiede. Das hatte ich so deutlich nicht erwartet:

TarpMaßeGewichtPreis
DD Tarp 3x3300x300cm790g 58,-€
DD Superlight300x290cm460g80,-€
Exped Solo Tarp300x190cm440g119,-€
Sea to Summit Escapist300x300cm350g199,-€
Hyperlite Mountain Gear Square Flat Tarp305x262cm268g 386,-$*
Zpacks Rectangular Tarp340x260cm232g300,-$*

*zzgl. Versand und Zoll

Vor allem die Modelle aus Cuben Fiber spielen preislich in einer eigenen Liga. Ob Dir die Gewichtseinsparung den so deutlich höheren Preis bei den Alternativen wert ist kannst Du ja selbst für Dich entscheiden. Wer viele verschiedene Aufbauvarianten nutzen will muss bei den Tarps von Exped oder Sea to Summit im Vergleich auf viele Abspannpunkte verzichten.

Fazit: das DD Tarp ist toll – aber auf Dauer nichts für mich

Ich mag die Idee eines Tarps. Leicht unterwegs, Wetterschutz immer dabei und der direkte Kontakt zur Natur und beim Trekking in Deutschland zumindest nicht pauschal verboten. Trotzdem ist es auf Dauer nichts für mich. Wenn ich weiß, dass ich einen richtigen Wetterschutz benötige ist mir ein geschlossenes doppelwandiges Zelt einfach lieber. Unterm Tarp mag man zwar in hiesigen Gefilden auch trocken bleiben, bei Wind und Regen müsste ich aber meine persönliche Komfortzone unterm Tarp ganz sicher verlassen. Da greife ich dann lieber zu einem Chinook 1P oder wenn es richtig leicht sein soll zu einem Tarptent Notch.

Das DD Tarp 3×3 an sich ist aber toll und im Preis-Leistungs-Verhältnis unschlagbar. Sehr robust, man kann schon sagen „einfach nicht klein zu kriegen“, und in genau der richtigen Größe um es in verschiedensten Situationen mit einer der vielen möglichen Aufbauvarianten einzusetzen. Würde ich mir heute noch einmal ein rechteckiges Tarp kaufen dann wäre es das DD Superlight. Das würde ich als reine Notfallplane sicher häufiger einpacken. Wer nur an einem Aufbau im A-Frame interessiert ist findet aber auch noch leichtere günstige Alternativen.