Isomatte fürs Trekking: leicht, robust und günstig?

leichte Isomatten im Praxistest

Schaumstoffmatte, selbstaufblasende Isomatte oder ultraleichte aufblasbare Isomatte? Wie Du Deine Isomatte findest. – mit R-Wert und Isomatten-Vergleich

Warum die richtige Isomatte entscheidend ist

Eine Isomatte ist beim Trekking weit mehr als nur eine bequeme Unterlage – sie isoliert vor allem den Körper gegen Bodenkälte. Selbst in Sommernächten kann dich der Wärmeverlust über den Boden schnell auskühlen lassen. Der sogenannte R-Wert beschreibt die Isolationsleistung und entscheidet mit darüber, ob man erholsam schläft oder frierend aufwacht. Für Trekkingtouren ist die richtige Wahl der Isomatte daher genauso wichtig wie die Wahl von Schlafsack und Zelt.

Neben der Isolation spielen Schlafkomfort, Gewicht und Packmaß eine zentrale Rolle für eine gute Trekkingtour.

Nur wer gut schläft, startet erholt und voller Energie in den nächsten Tourentag.

Auswahlkriterien für Isomatten (R-Wert, Komfort und mehr)

Die Auswahl der passenden Trekking-Isomatte hängt von verschiedenen Kriterien ab – dazu zählen vor allem R-Wert, Gewicht, Packmaß, Material und der Schlafkomfort bei deinen Touren.

R-Wert und Temperaturbereiche

Der R-Wert gibt uns an, wie gut eine Isomatte gegen den kalten Boden zurückhält. Mit ihm können wir ganz einfach den Temperaturbereich von Isomatten für unsere Touren abzuleiten und vergleichen. Denn letztlich ist das Schlafsystem nur dann geeignet wenn die Isomatte die Kälte von unten wirklich abhält – Deinen Schlafsack liegst Du nach unten ja platt, da ist keine isolierende Wirkung zu erwarten.

Hier siehst Du in einer Grafik den Einsatzbereich von Isomatten je nach R-Wert. Die Nacht-Temperaturen sind dabei ein grober Anhaltswert.

R-Wert: Temperaturbereiche von Isomatten

R-Wert: Temperaturbereiche von Isomatten

Allgemein kann man für den R-Wert sagen:

  • Je höherer der R-Wert desto besser die Isolierung zum Boden
  • Bei gleichem Material steigt der R-Wert mit der Isomattendicke
  • bei mehreren Isomatten übereinander können wir den R-Wert addieren
  • Schaumstoffmatten können schon bei wenig Dicke einen hohen R-Wert haben

Bei der Auswahl der richtigen Isomatte greife ich beim R-Wert eher zu ein wenig Sicherheit, wer es dabei übertreibt wird das aber schnell in Gewicht und Preis merken.

Gewicht

Das Gewicht spielt bei Trekking-Isomatten eine zentrale Rolle, besonders auf langen Touren. Die leichtesten Modelle wie die Therm-a-Rest NeoAir UberLite bringen nur rund 250 g auf die Waage, während robuste Wintermatten wie die Therm-a-Rest Trail Pro oder große Exped-Modelle über 1.000 g wiegen.

Wichtig zu wissen: selbst bei ähnlichem R-Wert (z. B. 4–5 für 3-Jahreszeiten-Matten) reicht die Gewichtsspanne von etwa 370 g (NeoAir XLite NXT) bis über 856 g (Dura 5R). – Hier zeigen sich die Auswirkungen von Robustheit und Komfort.

Packmaß

Im Rucksack nehmen Isomatten schnell sehr viel Platz ein und außen am Rucksack können sie schnell die Bewegungsfreiheit behindern.

Auf der An- und Abreise im Zug macht das dann schon wenig Spaß, auf überwuchterten Trails bleibt man schneller hängen und am Berg kann es sogar richtig gefährlich werden wenn die Isomatte die Bewegung an ausgesetzten Stellen einschränkt.

Das kleinste Packmaß haben ultraleichte aufblasbare Isomatten, das größte rollbare Schaummatten.

Material & Robustheit

Schaumstoffmatten aus geschlossenzelligem EVA oder PE gelten als äußerst robust, da sie weder Luft verlieren noch leicht beschädigt werden.

Selbstaufblasende Isomatten kombinieren eine luftdichte Hülle mit PU-Schaum, was zusätzliche Stabilität bietet. Reine „Luftmatten“ bestehen aus (meist TPU-) beschichtetem oder laminiertem Nylon oder Polyester; ihre Robustheit hängt maßgeblich von der Gewebestärke (z. B. 20D vs. 70D) und der Qualität der Beschichtung ab.

Form und Größe

Größe und Form bestimmen Bewegungsfreiheit und auch die Passform im Zelt; die wichtigsten Varianten im Überblick:

  • Rechteckig – viel Liegefläche, bequem; etwas mehr Gewicht/Packmaß.
  • Mumienform / konisch – leichter/kompakter; weniger Platz an Knie/Füßen.
  • Semi-rechteckig (leicht konisch) – guter Kompromiss zwischen Komfort und Gewicht.
  • Kurz / Torso-Länge (¾) – sehr leicht; Unterschenkel kommen z.B. auf leeren Rucksack.
  • Wide / Long – extra Breite/Länge für Bewegungsfreiheit; mehr Gewicht/Platzbedarf.
  • Doppelmatte – nahtlos zu zweit, aber sperrig; lieber zwei rechteckige Matten nebeneinander.
Preis

Die Preisspanne reicht von wenigen € (Schaumstoffmatten) bis über 200€ (ultraleichte aufblasbare Isomatten)

Schlafkomfort und Isomatten-Dicke

Rücken- vs. Seitenschläfer – empfohlene Isomatten-Dicke

Als Rückenschläfer darf es gerne etwas dünner sein, für Seitenschläfer empfehlen sich dickere Matten. Ich selbst finde Matten ab gut aufgeblasenen 6cm Höhe als Seitenschläfer sehr angenehm. Wichtig ist, dass man die Matte an keiner Stelle bis zum kalten Boden durchdrückt.

  • Wer Seitenschläfer ist, sollte sich dicke, aufblasbare Matten ab mindestens 6 cm ansehen damit vor allem Schulter und Hüfte nicht durchdrücken.
  • Rückenschläfer können mit leichteren, dünneren Modellen Gewicht sparen weil das Körpergewicht gleichmäßiger verteilt ist. Je nach Untergrund reichen 2–5 cm Dicke.

Wie darf die Oberfläche für deinen erholsamen Schlaf sein?

Für einige von uns sind auch Struktur und Haptik der Oberfläche wichtig – sie fühlt sich einfach unterschiedlich an und je nach eigenem nächtlichen Bewegungsdrang kann die Erholung dann recht unterschiedlich ausfallen.

  • Was fühlt sich für dich besser an – eine ebene Isomatte, eine mit längs- bzw. quergesteiften Luftpolstern, oder doch eher eine Waffelstruktur?
  • Welche Oberfläche sagt dir mehr zu – eine weiche, textilartige oder eine glattere?
  • Wie geräuschempfindlich seid ihr – darf die Isomatte beim Bewegen etwas knistern oder soll sie möglichst leise sein?
Multifunktionszweck

Willst du deine Isomatte z.B. auch als Rückenpolster des Rucksackes (multi-use) beim Ultraleicht Trekking oder, mit passendem Zubehör, als bequemen Lagerfeuer-Sitz verwenden?

Nach Deiner Vorauswahl solltest Du Deine Favoriten aber auf jeden Fall auch nochmal im Laden probeliegen. Nur so findest Du heraus ob Dir die Haptik der Oberfläche liegt, sie bequem genug ist oder ob Dich das Geräusch auf der Isomatte stört.

Isomatten-Arten im Vergleich

 

Isomatten-Arten beim Trekking im Vergleich
Kriterium Selbstaufblasend Aufblasbar Daunengefüllt Schaumstoff
Wärme/Gewicht (Effizienz) ●●●○○ ●●●●● ●●●●○ ●●○○○
Packmaß ●●●○○ ●●●●● ●●●●○ ●○○○○
Robustheit ●●●○○ ●●○○○ ●●○○○ ●●●●●
Preis/Leistung ●●●○○ ●●●○○ ●●●●○ ●●●●●
Komfort/Liegegefühl ●●●●○ ●●●●● ●●●●● ●●○○○
Rutschfestigkeit ●●●●○ ●●●○○ ●●●○○ ●●●○○
Geräuscharmut ●●●●● ●●○○○ ●●●●○ ●●●●○
Mulituse ●●●○○ ●●○○○ ●●○○○ ●●●●○
Bewertungsskala: Jeder Punkt „●“ steht für 1 von 5 möglichen Bewertungspunkten.

Bitte sehe die Tabelle nur als grobe Orientierung. Je nach Isomatten-Modell kann sich gerne auch mal ein genauerer Blick lohnen!

Kurz zusammengefasst:

  • Selbstaufblasende Isomatten sind robuster als reine Luftmatten, können aber bei Beschädigung Luft verlieren.
  • Aufblasbare Isomatten punkten durch geringes Gewicht und kleines Packmaß.
  • Daunengefüllte Isomatten bieten die beste Isolation, sind aber schwer und teuer.
  • Schaumstoffmatten sind nahezu unverwüstlich und unempfindlich gegen Löcher, dafür sperrig.

Selbstaufblasende Isomatten

Selbsaufblasende Isomatten haben im Inneren einen offenzelligen Schaumstoff der sich beim Ausrollen entfaltet und dabei Luft von außen in die Matte zieht. Zum vollständigen Entfalten muss man nur noch wenig Luft nachblasen.

Vorteile von selbstaufblasenden Isomatten

  • hoher Liegekomfort
  • robuster als aufblasbare Isomatten
  • meist mit sehr angenehmem Oberstoff ausgestattet

Nachteile von selbstaufblasenden Isomatten

  • schwerer als aufblasbare Isomatten
  • großes Packmaß
  • muss offen gelagert werden
  • muss erst aufgepustet werden bevor sie nutzbar ist

Zwei selbstaufblasende Isomatten hatte ich bisher selbst im Einsatz. Eine 5cm Dicke TAR Trail Pro hatte ich mir vor allem für Biwaks im Almberg Höhlensystem zugelegt. Dabei war sie sehr zuverlässig, glich Unebenheiten auf Geröll gut aus und hat sich als äußerst robust erwiesen. Die Kehrseite der Medaille – das Gewicht.

Heute nutze ich eine etwas dünnere selbstaufblasende Matte (TAR ProLite) vor allem auf Roadtrips oder während Tagesaktionen bei denen es nicht so sehr auf das Gewicht ankommt. Für meine Packliste ist sie mir zu schwer und zu sperrig.

Selbstaufblasende Isomatten im Vergleich

Selbstaufblasende Isomatten im Vergleich (Größe Regular, Preis Stand 09/2025)
Hersteller Isomatte Gewicht R-Wert Dicke Material Preis
Robens Air Impact 25 575 g 2,1 2,5 cm 20D 55 €
Sea to Summit Comfort Light Insulated Mat 640 g 3,7 6,3 cm 30D 140 €
Sea to Summit Comfort Light Self-Inflating 650 g 3,1 5 cm 30D 130 €
Therm-a-Rest ProLite Plus 650 g 3,2 3,8 cm 50D 110 €
Sea to Summit Womens Ultralight Mat 645 g 2,9 2,5 cm 30D 95 €
Therm-a-Rest Trail Scout 680 g 3,1 2,5 cm 50D 70 €
Nordisk Grip 3.8 720 g 3,6 3,8 cm 20D 100 €
Therm-a-Rest Trail Lite 740 g 3,2 3,8 cm 50D 90 €
Sea to Summit Pursuit Self-Inflating 760 g 3,2 5 cm 30D 110 €
Therm-a-Rest ProLite Apex 790 g 3,8 5 cm 50D 125 €
Salewa Diadem 3-Season 830 g 4,0 5 cm 30D 120 €

Aufblasbare Isomatten

Aufblasbare Isomatten entfalten sich beim Ausrollen nicht von selbst. Die innenliegenden Luftkammern bestehen meist einfach aus dünnem (Nylon-)Gewebe, je nach Bauart sind diese Kammern noch mit wärmeisolierenden Lagen ausgestattet. Letztlich müssen diese aufblasbare Matten komplett selbst aufgeblasen werden. Bei der Therm-A-Rest Neoair sind dafür z.B. ca. 20 Atemzüge nötig.

Vorteile von aufblasbaren Isomatten

  • leicht
  • kleines Packmaß (in etwa entsprechend einer 1l-Flasche)
  • bequem (vor allem für Seitenschläfer)
  • gepackt lagerbar

Nachteile von aufblasbaren Isomatten

  • hoher Preis
  • weniger robust
  • teils wird das knisternde Geräusch auf der Matte als störend empfunden (nicht zu letzt von Mitwanderern)
  • Luftfeuchtigkeit in der Matte (Gefahr vor Schimmelbildung, bei Minustemperaturen Gefahr des Gefrierens der Luftfeuchtigkeit in der Matte)
  • muss erst aufgepustet werden bevor sie nutzbar ist

Ich selbst nutze heute hauptsächlich eine 6,4cm hohe Therm-a-Rest Neoair Xlite. Die ersten vier Jahre erfüllte sie anstandslos ihren Zweck, mit der Zeit verlor sie aber ohne sichtbaren Defekt in der Nacht Luft.

Am Ende durfte ich die Matte allerdings auf meiner letzten Tour auf dem GR221 jede Nacht mit bis zu 10 Atemzügen wieder voll aufblasen. Dank der lebenslangen Garantie wurde die Isomatte aber vom Hersteller kostenlos durch eine neue Matte ausgetauscht.

Trotzdem bleibt natürlich ein wenig Skepsis zur Langlebigkeit dieser super ultraleichten Isomatte. Da das Gewicht für die Dicke der Matte aber einfach unschlagbar ist gebe ich der neuen Matte gerne nochmal eine Chance.

Mit Schimmel in der Matte hatte ich übrigen bisher noch keine Probleme.

Aufblasbare Isomatten im Vergleich

Aufblasbare Isomatten im Vergleich (Größe Regular, Stand 09/2025)
Hersteller Isomatte Gewicht R-Wert Dicke Material Preis
Nemo Tensor Elite 305 g 2,4 7,6 cm 10D 240 €
Exped Ultra 3R Mummy 365 g 2,9 7 cm 20D 160 €
Therm-a-Rest NeoAir XLite NXT 370 g 4,5 7,6 cm 30D 250 €
Big Agnes Zoom UL Insulated 397 g 4,3 8,3 cm 20D 200 €
Vaude Performance 7 M 410 g 2,5 7 cm 20D 130 €
Therm-a-Rest NeoAir XTherm NXT 440 g 7,3 7,6 cm 70D 280 €
Exped Ultra 5R Mummy 445 g 4,8 7 cm 20D 190 €
Frilufts Elphine 450 g 6,0 7 cm 20D 150 €
Zenbivy Ultralight Mattress 482 g 4,8 8 cm 20D 180 €
Naturehike High R-Value Ultralight Pad 490 g 5,8 7 cm 20D 105 €
Mountain Equipment Mirrostat 7.0 Mat 490 g 4,5 7 cm 20D 160 €
Exped Ultra 7R Mummy 495 g 7,1 9 cm 20D 220 €
Sea to Summit Ultralight Insulated Air Mat 521 g 3,1 5 cm 30D 130 €
Nemo Tensor All-Season 522 g 5,4 8,9 cm 40D 230 €
Sea to Summit Ether Light XT Insulated 525 g 4,1 10 cm 30D 190 €
Bach reLAY 3R 580 g 2,9 8 cm 30D 150 €
Salewa Diadem Extreme 540 g 4,0 7 cm 30D 130 €
Raab Ionosphere 5 550 g 4,8 8 cm 20D 200 €
Pajak Alpine 585 g 6,0 9 cm 70D 250 €
Kaikkialla Kaavi Thermo 590 g 2,9 7 cm 50D 120 €
Robens SilverCore 80 595 g 3,6 8 cm 20D 100 €
Vaude Performance 7 Winter 600 g 4,1 7 cm 20D 190 €

Daunengefüllte Isomatten

In den letzten Jahren sind immer mehr mit Daunen gefüllte Isomatten auf den Markt gekommen. Die Downmats von Exped dürften dabei wohl der Marktführer sein. Sie sind durch die Höhe sehr bequem, damit auch für Seitenschläfer gut geeignet, und versprechen durch die Daunenfüllung ein sehr gutes Verhältnis von Gewicht zu Isolation (R-Wert). Nachteil: Damit man die Daunen trocken hält braucht es einen Pumpsack oder eine kleine Pumpe zum Aufblasen und das Gewicht ist in Summe durchaus beachtlich. Am Ende dürfte kaum ein Otto-normal-Trekker den R-Wert der daunengefüllten Matten auch nur Ansatzweise wirklich benötigen. Oder wann hattest Du zuletzt vor bei ca. -20°C draußen zu übernachten?

Vorteile von daunengefüllten Isomatten

  • hoher R-Wert
  • sehr bequem

Warum nicht jeder eine daunengefüllte Isomatte braucht

  • für die meisten Zwecke überdimensioniert
  • teuer
  • feuchtigkeitsempfindlich

Daunengefüllte Isomatten im Vergleich

Gefüllte Isomatten im Vergleich (Größe Regular, Preis Stand 09/2025)
Hersteller Isomatte Gewicht R-Wert Dicke Material Preis
Exped Ultra 7R Mummy 495 g 7,1 9 cm 20D 200 €
Rab Hypersphere Ultra 7.5 610 g 7,3 8 cm 20D 215 €
Mountain Equipment Aerostat Down 7.0 735 g 5,0 7 cm 30D 160 €
Rab Hypersphere 9.5 840 g 9,5 10 cm 30D 210 €
Exped Dura 6R 850 g 5,8 7 cm 75D 165 €
Exped Dura 8R 965 g 7,8 9 cm 75D 220 €

Schaumstoff-Isomatten

Der Klassiker unter den Isomatten sind Schaumstoff Isomatten. Weit verbreitet sind z.B. EVA-Matten in unterschiedlichen Stärken und Materialdichten. Und das bei einem meist unschlagbar günstigem Preis. Meine erste Isomatte, eine nur 1,5 cm dicke Therm-a-Rest RidgeRest, begleitete mich mehr als 10 Jahre bevor sie einzig und allein wegen dem Packmaß durch eine aufblasbare NeoAir Xlite abgelöst wurde.

Schaumstoff-Isomatten sind einfach unverwüstlich und selbst wenn es mal durch Dornengestrüpp oder Nachts auf scharfkantiges Geröll geht hat die Matte zwar kleine Macken oder gar ein Loch, ist aber immer noch voll funktionsfähig. Der größte Nachteil von Schaumstoffmatten ist das Packmaß. Bei Touren im Flachland ist das kein Problem, aber sobald es in die Berge geht (hatte die RidgeRest z.B. auf der Tour München-Venedig dabei) kann die auskragende Matte gerade bei Kletterstellen schnell stören.

Rollbare Isomatten

Rollbare Isomatten sind beim Trekking weit verbreitet – hier sind ihre wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick:

Vorteile

  • robust
  • langlebig (nahezu unverwüstlich)
  • unschlagbar günstig
  • simple Benutzung – ausrollen, drauflegen, fertig

Nachteile

  • Packmaß
  • dünn bzw. bei dickeren Varianten ein noch größeres Packmaß

Faltbare Isomatten

Wer es schnell und flexibel mag, greift oft zur faltbaren Isomatte – doch auch sie bringt nicht nur Vorteile mit sich:

Vorteile

  • einfach kürzbar
  • eignet sich gut für Multiuse (Sitzkissen, in UL-Rucksäcken als Rückenpolster)
  • robust
  • günstig
  • simple Benutzung – ausklappen, drauflegen, fertig

Nachteile

  • Packmaß
  • oft dünn (durch Wabenstrukturen inzwischen dennoch interessant)

Schaumstoff- Isomatten im Vergleich

Schaumstoff-Isomatten im Vergleich (Stand 09/2025)
Hersteller Isomatte Gewicht R-Wert Dicke Material Preis
Yate PE LONG 1,2 320 g 1,5 1,2 cm PE Foam 15 €
Therm-a-Rest Z Lite Sol 290 g 2 2 cm PE Foam 20 €
Therm-a-Rest RidgeRest Classic 400 g 2 1,5 cm PE Foam 25 €
Robens ZigZag Slumber W 375 g 2,2 2 cm Closed-cell foam 30 €
Frilufts Evazote – Isomatte 520 g 1,3 0,9 cm Evazote-Schaum 40 €
Frilufts Canisp 340 g 1,8 1,5 cm PE Foam 35 €
Therm-a-Rest RidgeRest Solar 710 g 3,5 2 cm PE Foam 40 €
Therm-a-Rest Z-Lite 410 g 1,7 2 cm PE Foam 30 €
Robens Slumber Roll Pro 450 g 1,3 1,1 cm Closed-cell foam 35 €

FAQ: Häufige Fragen zu Trekking-Isomatten

Was bedeutet der R-Wert bei Isomatten?

Der R-Wert gibt an, wie stark eine Isomatte gegen Bodenkälte isoliert. Je höher der Wert, desto wärmer die Matte. Als Faustregel gilt: R-Wert 2–3 für Sommer, 3–5 für Frühjahr/Herbst, ab 5 für Wintereinsatz.

Mehr dazu in den Auswahlkriterien für eine Isomatte: R-Wert

Kann man den R-Wert mehrerer Isomatten addieren?

Ja, wenn du mehrere Isomatten übereinander legst, kannst Du den R-Wert einfach addieren um den R-Wert des Gesamtpaketes zu ermitteln!

Anwendungsbeispiele:

  • Gelegentliche Touren bei sehr niedrigen Temperaturen
  • Ultraleichte bequeme Isomattenkombination (dünne, lange Evazote-Matte mit Luftmatte in Torsolänge)
  • Schutz einer Luftmatte auf spitzem Untergrund
Was ist besser: aufblasbare oder selbstaufblasende Isomatte?

Aufblasbare Isomatten sind leichter und haben ein kleineres Packmaß, bieten viel Komfort, sind aber empfindlicher. Selbstaufblasende Matten sind robuster und einfacher in der Handhabung, dafür schwerer und sperriger.

Welche Isomatte eignet sich für Seitenschläfer?

Seitenschläfer brauchen mehr Polsterung, da Schulter und Hüfte punktuell stärker einsinken. Empfehlenswert sind daher Isomatten mit einer Dicke von mindestens 6–7 cm. Dünnere Isomatten bieten Seitenschläfern oft zu wenig Komfort und können auf Dauer unbequem sein. Da unsere Körper verschieden sind am besten immer einfach mal probeliegen!

Welche Isomatte ist die beste fürs Trekking?

Das hängt vom Einsatz ab: Für Mehrtagestouren mit wenig Gewicht sind ultraleichte aufblasbare Isomatten wie die Therm-a-Rest NeoAir XLite weit verbreitet. Wer Komfort über alles stellt, greift zu dickeren Modellen wie der Sea to Summit Ether Light XT. Für robuste, aber schwerere, Allround-Lösungen sind selbstaufblasende Matten eine gute Wahl.

Welche Isomatte eignet sich für den Winter?

Für Wintereinsätze oder Nächte bei Minusgraden ist eine Isomatte mit hohem R-Wert entscheidend – empfohlen wird mindestens R=5, besser 6–7. Geeignet sind zum Beispiel daunengefüllte Isomatten, am besten kombiniert mit einer dünnen Schaumstoff-Isomatte darunter. Diese schützt zusätzlich vor Kältebrücken und Beschädigungen.

Wer Wintertouren plant, sollte auf eine ausreichende Dicke (mind. 7–8 cm) und ein robustes Material achten, um auch auf unebenem hartgefrorenem Boden warm und komfortabel zu schlafen.

Wie verhindere ich, dass meine Isomatte rutscht?

Gerade bei silikonbeschichteten Zeltböden oder leichten aufblasbaren Isomatten mit glatter Oberfläche kommen Isonatten gerne auch mal zum Rutschen. Was du dagegen tun kannst:

  • Ebenen Untergrund schaffen: Auf ebenen Stellplatz achten, bei Gefälle quer zur Schräge liegen (ggf. mit Ersatzkleidung unterpolsten); Boden sauber und trocken halten.
  • Unterlage mit Grip: Dünne geschlossenzellige Schaumstoff-Matte oder rutschhemmendes Tuch unterlegen.
  • Grip selbst verstärken: Matte oder Zeltboden je nach Material punktuell mit Silikon- bzw. PU-Nahtdichter versehen.

Fazit: Welche Isomatte passt zu deinen Touren?

Eine gute Isolierung vom Boden ist für einen erholsamen Schlaf wichtig. Sehr wichtig. Denn nach unten isoliert ein Schlafsack kaum, da man die wichtige Isolationsschicht ja mit seinem eigenen Körpergewicht sprichwörtlich plattdrückt. Aber deshalb braucht man man noch nicht gleich dem Hype um gefüllte Isomatten hinterherrennen. Viele Downmats werden selten in ihrem eigentlichen Temperaturbereich genutzt, auch wenn ein wenig Sicherheit im R-Wert nicht schadet.

Die älteste Art der Isomatten, die rollbaren Schaumstoffmatten, erfüllen den Zweck der Isolation bis heute am günstigsten und sind dabei meist auch noch robust und leicht. Für weitere Auswahlkriterien gibt es inzwischen für jede Nische die richtige Matte.