
Welche Wander-App ist die beste? Worauf es bei der Auswahl der richtigen App ankommt und wie du die perfekte App für Deine eigenen Wanderungen und Trekkingtouren findest.
Der Praxistest
Damit alle Wander-Apps für Android oder iOS mit den gleichen Bedingungen starten wurden sie alle dem gleichen Praxistest unterzogen. Dabei wurde jeweils
- die erste Etappe des Fränkischen Gebirgsweges vom Hersbruck auf die Burg Hohenstein geplant
- die Kartengenauigkeit und der Informationsgehalt am Rand des Nationalparks Bayerischer Wald unter die Lupe genommen
- eine Hausrunde mit einer vorher heruntergeladenen gpx-Datei gedreht
Hier die wichtigsten Bewertungskriterien für eine Wander-App:
Kartenqualität – was die Karte können sollte
Die Karte einer guten Wanderapp sollte idealerweise mindestens vergleichbar mit typischen Wanderkarten sein. Höhenlinien, Wegekategorien, Wegmarkierungen, Naturschutzgebiete, gut sichtbare relevante POI´s wie Quellen, Unterstände oder Bahnhöfe sind dabei Pflicht.

Kartenvergleich (v. l. n. r.): OpenAndroMaps in Locus Map 4; Alpenvereinskarte in Outdooractive; Komoot-Weltkarte
Darüber hinaus können digitale Karten idealerweise aber noch mehr. Vor allem wenn es in schwierigeres Gelände geht sollten sie auch ein Höhenmodell, Schwierigkeitsstufen und Hangneigungen anzeigen können.
Damit man dabei nicht den Akku des Smartphones leersaugt oder vom Netzempfang abhängig ist sollten die Karten Offline installiert werden können.
Bedienung & Synchronisation – schnell finden, sicher nutzen
Der beste Funktionsumfang einer App hilft nichts wenn man ihn nicht intuitiv bedienen kann. Bei Tourenportalen fließt hier auch die Konnektivität zwischen verschiedenen Geräten mit ein.
Flexibilität – Karten, Profile, POIs & mehr
So wie sich Touren unterscheiden so unterscheidet sich auch der Einsatz der App. Dazu sollte optional bei vielen Einstellungen auch selbst Hand anlegt werden können. Dazu gehören z.B. verschiedene Karten, Aktivitäts-Profile, Kartenthemes, wahlweises Anzeigen von POI oder auch die Einstellung des GPX-Aufzeichnungsintervalles.
Zusätzlich sollte eine App auch den Import und Export von Tracks als KML oder GPX-Datei erlauben.
Planung – offline mit POIs und Höhendaten
Auch wenn die Planung am Desktop-Rechner einfacher ist, manchmal will man auch unterwegs eine Route planen. Damit man dabei nicht auf den Netzempfang angewiesen ist sollte das auch Offline funktionieren. Wenn man dabei gleich noch auf POI´s, Wegetypen und Höhendaten zurückgreifen kann um so besser.
Bei den Apps der Tourenportale kommt es natürlich auch auf die Qualität der Tourvorschläge an.
Navigation – Orientierung statt Turn-by-Turn
Beim Wandern braucht es m.E. gar keine aktive Navigation wie wir sie vom Autofahren kennen. Schließlich sind wir zu Fuß unterwegs und können uns leicht mit einem Blick auf die Karte mit GPX-Track orientieren. Nicht zu letzt gehört in der Natur ohnehin auch immer eine eigene Risikoabwägung und Entscheidung vor Ort dazu. Ein Bergpfad der bei schönstem Sommerwetter gut zu gehen sein mag kann z.B. bei Regen oder mit Restschnee bedeckt schnell gefährlich werden.
Im Minimum sollte eine Wander-App zur Orientierung Track, Standort, Blickrichtung und Kompaßnadel auf der Karte anzeigen. Ein digitaler Kompass mit Gradeinteilung und optionalem Entfernungsradar ist zusätzlich „nice to have“.
Preis – Abo vs. Einmalkauf
Bei den Preismodellen gibt es vor allem zwei grundlegende Varianten bei den Wander-Apps:
- Abo-Modelle: Je nach Abo werden Funktionen und Karten mit mehr Details freigeschaltet; vor allem bei großen Outdoor-Plattformen, immer mehr aber auch bei Standalone-Apps; teils gibt es kostenlose Testphasen
- Einmalkauf: bei einigen Standalone-Apps (ohne Community) gibt es Kaufversionen für ein (App-) Leben; oft können einzelne Karten gekauft werden.
Free-Versionen, die es bei den meisten Apps mit Abo-Modell gibt, haben in der Regel einen sehr limitierten Funktionsumfang – oft sind z.B. nur Online-Karten verfügbar.
Man könnte hier jetzt sicher noch mehr Kriterien mit aufnehmen, aber das sind für mich erstmal die wichtigsten.
Wichtig für den ganzen Praxistest: Die Bewertung erfolgt aus (m)einer persönlichen „Trekking-Brille“ und bleibt damit ein Stück weit subjektiv. Der Artikel soll euch einfach helfen die Unterschiede ein wenig besser zu verstehen um die richtige App für euch selbst zu finden.
Apps der großen Outdoor-Plattformen im Test
Bei Tourenportalen mit eigener App kannst du Deine Tour bequem am Rechner planen, verwalten, mit der App synchronisieren und danach auch gleich noch veröffentlichen. Dabei stehen Dir unzählige Routenvorschläge der Community in verschiedenen Kategorien zur Verfügung.
Im Gegenzug erteilst du den Portalen meist aber auch weitrechende Nutzungsrechte an Deinen Daten und bei den Tourbeschreibungen lohnt es sich auch gut hinzusehen. Die Qualität der Touren schwankt hier leider sehr stark.
Der Funktionsumfang in der freien Version ist meist sehr stark eingeschränkt, erst mit dem Abschluss einen Abos oder dem Kauf von Landkarten sind sie wirklich sinnvoll nutzbar.
Die Apps der Tourenportale eignen sich vor allem wenn man Tourenvorschläge nachwandern oder eigene Touren veröffentlichen will.
Komoot ist mit mehr als 10 Mio. Installationen die am weitesten verbreitete Outdoor-App überhaupt. Ihre große Stärke liegt in der automatischen Planung nach Aktivitätsprofilen. Die Planungsansicht mit Karte, Höhenprofil, Streckenbeschaffenheit und Steigung gefällt sehr gut und durch die große Community gibt es sehr viele Touren zur Auswahl.
Damit man die App sinnvoll nutzen kann sollte man aber mindestens das Weltpaket der Karten (29€, nach einiger Zeit mit Account erhält man ein Angebot für 19€) oder gleich das Premium-Abo haben – ansonsten müsste man sich für die Offline-Nutzung unzählige Einzelregionen kaufen. Von Haus aus gibt es nur die Heimatregion gratis. Wegmarkierungen und detailreiche Karten gibt es erst im Abo, so ist man in der Free-Version in erster Line auf den Profil-Algorithmus der App angewiesen.
Die Navigationsansicht ist schlicht und zielführend, Naturschutzgebiete sind aber leider, wenn überhaupt, nur schwer zu erkennen. Andere wichtige Informationen wie z.B. Wegmarkierungen fehlen in der 30€ teuren Weltkarte gleich ganz. Kein Wunder dass es mir nicht gelungen ist die erste Etappe des Fränkischen Gebirgsweges als Tour anzulegen. Das Höhenprofil ist dafür mit den Zusatzinformationen wirklich gut gelungen.
Preismodell:
- Free: Online Nutzung mit Basiskarte ohne Details – Offline-Nutzung nur mit kostenpflichtigen Karten, auch dann keine Offline-Planung möglich
- Premium: 5 €/Monat, Mehrtagestouren-Planer, sportspezifische Offline-Karten, Live-Tracking
Was an Komoot gefällt
- intuitiver Desktop Tourenplaner, auch für Mehrtagestouren
- Verfügbarkeit auf sehr vielen Endgeräten (Smartphone, GPS-Geräte, GPS-Uhren)
Warum ich Komoot kaum nutze:
- wenig Details in der Basiskarte, vergleichsweise teure Karten
- Naturschutzgebiete teils nur durch eine kaum sichtbare Grenzlinie und etwas dunkleren Hintergrund erkennbar
- versteckter Leistungsumfang des Premium-Pakets
Komoot bietet Tourendatenbank, Planungstool und Geräte-Konnektivität – für gute Karten darf man aber vergleichsweise tief in die Tasche greifen.
Bergfex: Berg-Spezialist mit teurem Einstiegs-Abo
Bergfex ist vor allem in Österreich weit verbreitet. Fokus sind ganz klar Bergtouren in den Ostalpen zu allen Jahreszeiten mit allerlei Spielarten des Bergsportes. So finden sich hier neben Wanderungen auch Schneeschuhtouren, Hochtouren und Klettersteige als eigene Kategorie wieder. 500.000 Touren sollen aktuell hinterlegt sein.
Bei den Karten bietet Bergfex ohne Abo leider nur noch eine sehr eingeschränkte Karte und diese auch nur noch zur Online-Verwendung an. Auch die Tourplanung direkt in der App ist erst mit Abo möglich. Schade, insgesamt sieht es so aus, dass hier einige tolle Funktionen von vornherein eingeschränkt sind. Zum Testzeitraum konnte man die Pro-Funktionen aber immerhin 7 Tage lang testen.
Preismodell:
- Free: OSM-Karte online bis zu einem großflächigen Maßstab > 1:50.000 nutzbar
- Pro: 36 €/Jahr – Topo-Karten, Detailliertes Kartenmaterial, Hangneigungsoverlay, Wegenetz
Was für Bergfex spricht:
- Konnektivität: Verknüpfung mit GPS-Uhren von Garmin und Polar möglich
- keine Werbung in Free-Version (außer für die eigene PRO-Version natürlich)
- einige wenige Karten für Österreich online (aber auch nur bis zu einem bestimmten Maßstab) frei verfügbar (Basemap Österreich, Orthofotos)
Was gegen Bergfex spricht:
- keine einzige detaillierte Karte in der Free-Version verfügbar (weder online, noch offline)
- schleichende Reduzierung des Funktionsumfangs in der Free-Version
- Naturschutzgebiete in Basiskarte nicht erkennbar
Bergfex bietet sich an, wenn man an Bergtouren- und Karten interessiert ist und von vornherein bereit ist ein Abo abzuschließen.
Outdooractive: Allrounder mit großer Touren-Datenbank
Outdooractive dürfte mit mehr als 1 Millionen Downloads hinter Komoot momentan die zweitgrößte Plattform in Deutschland sein.
Ausreichen gute Offline-Karten mit Wegmarkierungen sind ab dem Pro-Abo verfügbar. Zusätzlich können wir bei Outdooractive sogar zwischen Sommer- und Winterkarte wählen.
Die Tourplanung klappt auch in der App sehr gu und das Höhenprofil ist sehr detailliert. Optional kannst du dir hier neben der Wegbeschaffenheit auch Neigung oder Schneehöhe der einzelnen Abschnitte anzeigen lassen.
Preismodell:
- Free: Online-Nutzung, Tourenportal, Navigation, Werbung, Lawinenlagebericht, GPX-Download
- Pro: 2,50 €/Monat – Offline-Nutzung, Topo-Karten, Werbefreiheit, Hangneigung
- Pro+: 5 €/Monat – Expertenkarten (AV-Karten, Kompass), Einbetten der Touren auf Websites/Blogs
Was an Outdooractive gefällt
- Berghütten-Verzeichnis (Hütten von DAV, ÖAV, AVS)
- Verknüpfung von zahlreichen Partneraccounts (u.a. Garmin, Suunto, Polar)
- umfangreicher Funktions- und Tourenumfang schon bei Free-Account
- gestaffelte Pro-Accounts mit günsgtigem Einstiegspaket
Was an Outdooractive weniger gefällt
- Basiskarte enthält keine Wegmarkierungen
- Naturschutzgebiete nur durch eine kaum sichtbare Grenzlinie erkennbar
Outdooractive ist ein guter Allrounder. Touren und Aufzeichnungen kannst du zwischen verschiedenen Plattformen, und damit Geräten, über Partneraccounts direkt synchronisieren.
Alpenvereinaktiv: Touren-Plattform von DAV und ÖAV
Alpenvereinaktiv ist das gemeinsame Tourenportal von Deutscher Alpenverein (DAV), Österreichischer Alpenverein (ÖAV) und Alpenverein Südtirol (AVS). Neben den Tourenbeschreibungen der Community findet man hier auch zahlreiche Touren die von den Sektionen und erfahrenen Mitgliedern erstellt werden.
Grundbedienung und Basiskarten sind hier mit Outdooractive identisch, letztlich stammt die technische Basis aus gleichem Hause. Sogar die Konten sind bei geicher Mailadresse direkt miteinander verknüpft (u.a. Tourplanungen). Dennoch gibt es ein paar Unterschiede…
Outdooractive und Alpenvereinaktiv im Vergleich:
- Die abgeschlossenen Abo´s gelten nur in der jeweiligen App
- Die Tourenauswahl und Filtermöglichkeiten der mehr als 155.000 Touren sind bei Alpenvereinaktiv ganz auf den Bergsport ausgelegt
- Einige Karten in den Abo-Modellen unterscheiden sich
Preismodell:
- Free: Online-Nutzung, Tourenportal, Navigation, Werbung, Lawinenlagebericht
- Pro: 2,50 €/Monat – Offline-Nutzung, offizielle Topo-Karten, Werbefreiheit, Hangneigung, für AV-Mitglieder AV-Karten
- Pro+: 5 €/Monat – Expertenkarten (AV-Karten, Kompass), Einbetten der Touren auf Websites/Blogs, aktuelle Schneeverhältnisse mit der Schneehöhenkarte, kuratierte Premium-Touren, für AV-Mitglieder 10 € Rabatt/Jahr
Warum Alpenvereinaktiv für die Berge meine erste Wahl ist:
- Tourbeschreibungen von Alpenvereinssektionen
- Aktuelle Bedingungen von den Mitgliedern
- Qualitätsstandards für die ehrenamtlichen, extra ausgebildeten, AV-AutorInnen
- AV-Karten und Pro+ für AV-Mitglieder vergünstigt
- Berghütten-Verzeichnis (Hütten von DAV, ÖAV, AVS)
Was man zu Alpenvereinaktiv dennoch wissen sollte:
- Basiskarte enthält keine Wegmarkierungen
- Naturschutzgebiete nur durch eine kaum sichtbare Grenzlinie erkennbar
Alpenvereinaktiv ist die richtige App für die Berge – hohe Qualität der Touren, AV-Karten für Alpenvereinsmitglieder schon ab 2,50 €/Monat
AllTrails: weltweites Tourenportal
Das US-amerikanische Tourenportal ist mit mehr als 10 Millionen Installationen in den letzten Jahren, auch durch zahlreiche Zukäufe, stark gewachsen. Was die Datensicherheit angeht befindet man sich hier natürlich nicht mehr im DSGVO abgesichterten Europa.

AllTrails – Navigationsansicht, Standardkarte, Planungsansicht, Planung mit Peak-Abo und Mapbox-Geländekarte
Ohne Abo sind bei AllTrail selbst die einfachsten Grundfunktionen eingeschränkt. Auch hier konnte man zum Testzeitraum die Pro-Funktionen aber immerhin 7 Tage lang testen.
Preismodell:
- Free: Navigation online nutzbar, GPX-Tracks herunterladen
- Plus: 36 €/Jahr – Offline-Karten, Werbefreiheit, Live-Tracking
- Peak: 80 €/Jahr – aktuelle Routenbedingungen, Routen erstellen und ändern
Was für AllTrails spricht:
- kuratierte National Park Guides, 450.000 weltweite Touren
- Gute Integration mit Wearables (Garmin, Apple Watch u. a.)
- Satellitenbilder im Online-Planer
Was gegen AllTrails spricht:
- sehr teures Abo schon für Grundfunktionen nötig
- Starker Fokus auf US-Markt, nicht alle Regionen in Europa gut abgedeckt
- Datenschutz fraglich (US-Anbieter, kein DSGVO-Äquivalent)
- ausschließlich Mapbox-Karten (keine offiziellen Topo-Karten oder andere Anbieter)
- Selbst mit Peak-Abo sind keine bekannten und markierten Wanderrouten sichtbar
AllTrails lohnt sich, wenn man weltweit auf der Suche nach Touren zum Nachwandern ist, mit den wenigen Karten leben kann und bereit ist seine Daten in den USA zu speichern.
Standalone-Wander-Apps im Test
Im Vergleich zu den Apps der Tourenportale bieten die unabhängigen Navi-Apps zahlreiche eigene Einstellungsmöglichkeiten und nahezu unbegrenzte Kartenfreiheit. So stehen uns z.B. meist gleich mehrere kostenlose gute OSM-Wanderkarten zur Offline-Nutzung zur Verfügung und schon die freien Basisversionen haben in aller Regel einen weit höheren Funktionsumfang als die Apps der großen Tourenportale. Den vollen Funktionsumfang bekommt man oft bereits mit einer Einmalzahlung von weniger als 20€.
Bei einigen Standalone-Apps wie z.B. Locus Map 4 und Mapy kann man seine Touren bequem in einer Webanwendung am Desktop-Rechner planen und mit der App synchronisieren, bei anderen klappt die Synchronisation mit manuellem Im- und Export der gpx oder kml Dateien. Bei der App-internen Planung stehen einem verschiedene, oft selbst installierbare Karten (und da gibt es richtig gute freie OSM-Karten im Netz!), und Router zur Verfügung.
Mapy.com: gute Usability & Webplaner
Direkt beim ersten Start wird man gefragt ob man Wanderkarten herunterladen möchte. Ohne Kosten kann man sofort den Download für Offline-Karten starten. Die Karte für Bayern hat ein schönes, aufgeräumtes Design und enthält Wegmarkierungen von OSM. Naturschutzgebiete sind aber auch hier kaum zu erkennen.
Eine Navigation direkt entlang eines heruntergeladenen GPX-Tracks ist leider nicht möglich, meist reicht aber ja auch die Anzeige von Track und eigener Position zur Orientierung. Entlang einer direkt in der App oder auf der Website erstellten Route funktioniert aber auch die Navigation wie erwartet. Die Tourplanung selbst ist sehr intuitiv. Auch Wegbezeichnungen werden inzwischen sehr gut angezeigt und so war es leicht im letzten Update dem fränkischen Gebirgsweg zu folgen.
Mit einem kostenlosen Konto kann man auch auf dem Desktop Touren planen und mit er App synchronisieren ohne dass es ein öffentliches Profil wie bei den Wander-Portalen bräuchte.
Preismodell:
- Free: Navigation online nutzbar, GPX-Tracks herunterladen, begrenzter Kartendownload zur Offline-Nutzung
- Premium: 19 €/Jahr, weltweite Offline-Karten, AR -Gipfel, Apple-Apps, erweiterte Routenprofile (z.B. für Klettersteige und Gravelbikes)
Was an Mapy.com gefällt
- kostenfreie detaillierte Wanderkarte mit Wegmarkierungen
- Online-Luftbildkarte verfügbar
- Benutzerfreundliche Bedienung
- Desktop-Planer ohne Community-Zwang
- Online-Winterkarte schon in der Free-Version
- Bonus: auch Kanuwanderungen können hier geplant werden
Was an Mapy-com nicht gefällt
- Hangneigung und Schattierung nur online verfügbar
- Naturschutzgebiete schlecht erkennbar
- keine In-App Navigation entlang von heruntergeladenen GPS-Tracks
- Kartenbindung
Mapy.com bietet auch ohne Abo schon verschiedene Karten und intuitive Grundfunktionen. Zusätzlich können wir die Touren bequem im Web planen. Für umfangreiche Offline-Karten gibt es auch hier ein Abo.
Locus Map 3 Classic: Funktionswunder im Auslauf…
Locus Map ist schon lange mein Begleiter auf Trekkingtouren. Mit ihr bin ich u.a. den GR221 auf Mallorca, den Pembrokeshire Coast Path und durchs Rondane gewandert. Dennoch durfte sich natürlich auch Locus Map dem Vergleich stellen. Da ich die Pro-Version für weniger als 10 € schon lange gekauft habe erfolgt der Test mit der Pro-Version.
Der Funktionsumfang bei Locus Map 3 Classic ist einfach gigantisch. Die oben gestellten Anforderungen (über-) erfüllt die App ausnahmslos, ist dadurch aber in der Bedienung auch etwas komplexer. Karten kann man entweder kostenpflichtig aus dem Store oder kostenlos von vielen OSM-Quellen installieren. Mein Favorit: OpenAndroMaps. Die Karte und das Kartentheme stellen jede Basiskarte der Wander-Portale in den Schatten. Wegmarkierungen, Höhenlinien, Supermärkte, Haltestellen, Quellen usw. kannst du Dir ganz nach belieben anzeigen lassen oder ausblenden (In den Screenshots sind alle Informationen eingeblendet).
Die Tourplanung funktioniert offline mit Hilfe von Brouter sehr gut, die Höhendaten für die Region sollte man aber vorher runterladen. Bei Bedarf kannst du sogar zwischen den Routenpunkten das Profil der Wegführung ändern. So kannst du z.B. auch weglose Abschnitte in Deine Tour einbauen. Bei der Testetappe konnte ich sehr gut den Wegmarkierungen folgen.
Preismodell:
- Locus Map Free: Rasterkarten, Bannerwerbung, eingeschränkte Navigation
- Locus Map 3 Classic: 10 € (einmalig), Höhendaten, Kartenoverlays, Näherungsalarme, Höhenprofile, WMS-Karten
Achtung: Locus Map 3 Classic wird im Frühjahr 2026 eingestellt – der Nachfolger Locus Maps 4 ist aber bereits seit einigen Jahren mit einem Abo-Modell auf dem Markt
Besonderheiten:
- einfache Installation von verschiedensten Karten
- Import von verschiedenen Kartenformaten (u.a. Garmin-img, OruxMaps, MBTiles)
- Verwendung von eigenen Kartenbildern durch Georeferenzierung direkt in der App
- höchster Funktionsumfang im Testfeld
- Radiuslineal mit Kompass als Kartenoverlay – super für grobe Entfernungsabschätzungen
- verschiedene Routing-Profile können in einer Route gemischt werden
- Hangneigung nach Download der Höhendaten auch offline verfügbar
- schraffierte Schutzgebiete (Kartenabhängig)
- POI´s können wahlweise ein- oder ausgeblendet werden
- Track kann auch ohne Routing angezeigt werden (wichtig um unterwegs Strom zu sparen)
- Anzeige der Schwierigkeit nach SAC-Wanderskala möglich
- komplexe Bedienung
- nicht für iOS verfügbar
Locus Map hat den umfangreichsten Funktionsumfang, ein wenig Zeit zum Einarbeiten darf man aber mitbringen. Mehr Erfahrungen: Locus Map 3 Classic: Outdoor-Navigations-App im Praxistest
Locus Map 4: Freie Kartenwahl, Webplaner & viele Funktionen
Wie macht man eine gute Wander-App noch besser? Man integriert moderne Funktionen noch besser in der App, verbessert die Usability und ergänzt ganz neue Cloud-Funktionen. So könnte man in Kürze die Weiterentwicklung von Locus Map 3 Classic (früher Locus Map Pro) zu Locus Map 4 beschreiben. – Über 5 Millionen Installationen kann Locus Map 4 aufweisen.
Was ist neu bei Locus Map 4?
- verbessertes hauseigenes Kartenmaterial (LoMap)
- cloudbasierte Tourenverwaltung inkl. Synchronisation mehrerer Geräte
- Webanwendung zur Tourenplanung am Desktop
- verbesserte Nutzeroberfläche
- interner Offline-Router mit verschiedenen Profilen
- Anzeige von Wegarten und Wegbeschaffenheit in der Planungsansicht
- Abomodelle mit unterschiedlichem Funktionsumfang
Preismodell:
- Free: Track-Aufzeichnung, Routenplanung, Navigation, Werbung
- Silver: 10 €/Jahr – Erweiterte-Kartenfunktionen, Offline-Höhendaten, Werbefreiheit, Sensoren-Konnektivität
- Gold: 24 €/Jahr – Alle LoMaps inklusive, interner Offline-Router, Globale Satellitenkarten, Web-Bibliothek für eigene Tracks, Live-Tracking in privaten Gruppen
Locus Map 4 sollte sich jeder ansehen der vom Funktionsumfang von Locus Map 3 Classic begeistert ist und diesen gerne um Cloud-Dienste und noch bessere Planungsansichten erweitern möchte.
OsmAnd+: Open-Source mit vielen Optionen
Der Name leitet sich aus der Hauptfunktion ab: Open Street Maps Automated Navigation Directions. Die App gibt es in verschiedenen Versionen, für weitere Funktionen gibt es Plugins. Die Basisversion hat bereits viele Einstellungsmöglichkeiten und arbeitet mit verschiedenen Online- und Offline-Karten zusammen. Bis man sich bei den Einstellungen auskennt dauert es allerdings ein wenig.
Die Routenplanung auf dem Handy funktioniert gut sobald man einmal den Dreh raus hat, bekannte Wanderwege sind einfach erkennbar. Für viele vielleicht interessant – man kann sich zur Route neben dem Höhenprofil auch die Wegebeschaffenheit und die prozentuale Steigung anzeigen lassen. Leider hebt sich die geplante Route in der getesteten Version aber kaum noch von der Karte ab, das war tatsächlich in frühreren Versionen besser.
Preismodell
- Start (Free): 7 freie Downloads von Karten (Regierungsbezirke), Verwendung von verschiedenen Online-Karten (u.a. OpenTopoMaps, Hiking-Overlay,…), Synchronisation von Einstellungen und Favoriten
- Maps+: 40 € (einmalig) – unbegrenzte Kartendownloads, Offline-Navigation, Schummerung und Höhenlinien, monatliche Kartenupdates
- Pro: 30 €/Jahr – OsmAnd Cloud, 3D-Relief, Offline-Wettervorhersage, bis zu stündliche Karten-Updates, Höhendiagramm
- XV: 299 € (einmalig) – 15 Jahre Zugriff auf alle Pro-Funktionen, lebenslanger Zugriff auf alle Maps+-Funktionen
Was für OSMand+ spricht:
- Radiuslineal mit Kompass als Kartenoverlay – super für grobe Entfernungsabschätzungen
- Mapillary – wie Google Street View nur eben auch abseits von Straßen mit Bildern der Crowd
- Offline Wikipedia-Integration als „Reiseführer“
- POI´s können wahlweise ein- oder ausgeblendet werden
- Track kann auch ohne Routing angezeigt werden
- Anzeige der Schwierigkeit nach SAC-Wanderskala
- Darstellung von ÖPNV-Linien
- Anzeige von Straßenarten, Oberflächen und Steigung entlang der Route
- Navigationsunterstützung für Wasserstraßen, Kanäle und offenes Gewässer
Was gegen OSMand+ spricht:
- Benutzeroberfläche wirkt teils überladen und wenig intuitiv
- Viele Funktionen erfordern Einarbeitung, dadurch höhere Einstiegshürde
- Höhendiagramm erst ab Pro-Abo
- etwas undurchsichtiges Preismodell
Osmand+ ist die richtige App wenn du den Open-Source Gedanken und umfangreiche eigene Einstellungensmöglichkeiten magst. Für einmalig 40€ erhält man einen guten Funktionsumfang zum Wandern.
Organic Maps: Offline-Karten & Datenschutz
Organic Maps ist eine kostenlose Open-Source Karten- und Navigations-App auf Basis von OpenStreetMap. Sie funktioniert komplett offline, enthält keine Werbung oder Tracking und legt Wert auf Datenschutz. Neben Auto-, Rad- und Wanderprofilen bietet sie Funktionen wie Höhenlinien, Offline-Suche sowie GPX-Import und -Export.
Preismodell:
- Open-Source und Free to Use
- rein spendenbasiert
Was für Organic Maps spricht
- Vollständig offline nutzbar
- Open-Source, kostenlos, ohne Werbung oder Tracking
- Schlank, ressourcenschonend und auf Datenschutz ausgelegt
- Einfaches, aber oft ausreichendes Höhendiagramm
- ad-hock Offline-Navigation mit verschiedenen Profilen
Was an Organic Maps noch nicht so gefällt
- Nur die hauseigene Karte verfügbar
- Kartendownload nur stückweise in Regionenpaketen möglich (z.B. Mittelfranken)
- Routen und Tracks können geplant, aber nicht geändert werden
- Wanderwegenetz ohne Benennungen
- Navigation nicht entlang von vorab geplanten Tracks möglich
Organic Maps lohnt sich vor allem für Nutzer, die offline navigieren, Datenschutz schätzen und eine leichte, werbefreie Alternative zu großen Karten-Apps suchen.
Gut zu Wissen: Anscheinend gibt es aktuell (Stand: September 2025) einige Veränderungen im Entwicklungsteam. So hat ein Teil des Teams inzwischen eine neue App auf Basis des Open-Source-Codes mit vergleichbaren Zielen entwickelt: CoMaps – Navi mit Datenschutz
Topo-GPS: Amtliche Topo-Karten mit Basisfunktionen
Der Kern von Topo GPS ist die Offline-Nutzung von Topokarten verschiedenster Länder. Sie bietet alle Grundfunktionen wie Routenplanung/-aufzeichnung/-import und legt Wert auf Datenschutz. Dabei variieren die Kartendarstellungen natürlich je nach Land und jede Karte muß einzeln gekauft werden. Im Gegenzug spart man sich hier aber für die meisten Länder ein sonst mittlerweile übliches Abo.
Eine Navigation entlang eines vorher heruntergeladenen GPS-Tracks habe ich nicht geschafft, anzeigen lassen kann man sich die Tracks aber natürlich inkl. eigenem Standort. Auch das Planen einer Wanderroute entlang des Fränkischen Gebirgswegs ist mir nicht gelungen – kein Wunder, die deutsche Topo-Karte enthält keine Wegmarkierungen. Insgesamt wirken die Planungsfunktionen von Topo-GPS eher auf Radfahrer als auf Wanderer zugeschnitten.
Preismodell:
- Verkauf von Einzelkarten je Land ab 5 €
- teils Karten als Jahresabo (z.B. Großbritannien für 23 €)
Vorteile von Topo-GPS
- Amtliche Topokarten vieler Länder mit hoher Detailtiefe
- Intuitive Werkzeuge
- Datenschutzfreundlich: kein Konto nötig, sehr reduzierte Datenerhebung
Nachteile von Topo-GPS
- Kosten können sich schnell summieren
- Darstellung und Inhalt der Karten ja Land / Karte unterschiedlich
- meist keine markierten Wanderwege oder Schwierigkeiten nach SAC-Scala
- kein Routing entlang heruntergeladener GPS-Tracks
Topo-GPS lohnt sich, wenn man mehr Wert auf die detaillierte Topografie als auf bekannte ausgewiesene Wanderwege oder POI legt.
Warum Google Maps & Co. keine Wander-Apps sind
Google Maps
Jeder kennt Google Maps und seit man hier auch Routen für Fußgänger auswählen kann ziehen auch Wanderer mit ihr ins Gelände. Aber genau das sollte man nicht machen. Schließlich ist das Kartenmaterial nach wie vor in erster Linie eine Straßenkarte und weit davon entfernt ein guter Ersatz für Wanderkarten zu sein.
Die über Google Maps online abrufbaren Informationen zu den POI´s wie z.B. Telefonnummern, Öffnungszeiten des nächsten Zeltplatzes usw. sind aber natürlich trotzdem gerade bei mehrtägigen Touren von unschätzbarem Wert.
Google Maps eignet sich nur zur Orientierung in Ortschaften und als Backup für Informationen in der Zivilisation, aber nicht zum Wandern.
Maps.me
Maps.me hat mich für Outdoor-Touren eher enttäuscht. Letztlich beinhaltet die App viele POI, aber wenig Informationen und Kartendetails die uns draußen in der Natur wirklich weiterhelfen. Keine Weginformationen, keine Kartenauswahl. Die App lebt einzig und allein von den (touristischen) POI weshalb ich mir auch weitere Tests in der Outdoor-Praxis gespart habe.
Maps.me eignet sich meiner Meinung nach fürs Sightseeing in Städten, aber nicht für Outdoor-Touren.
Fazit: Welche Wander-App ist die beste?
Welche Wander-App für Android oder iOS am Besten passt hängt ganz stark davon ab wie man sie selbst nutzen möchte. Deshalb findet ihr hier auch keine detaillierte Bewertungstabelle mit allen Kriterien – am Ende muss Dir die App selbst taugen, schließlich setzt jeder andere Schwerpunkte was für seine Touren wirklich wichtig ist.
Wer die Wander-App eines Tourenportals nutzen will erhält wichtige Funktionen wie z.B. die Offline-Nutzung, wirklich gute Karten mit Wegmarkierungen oder ein Hangneigungsoverlay erst mit dem Abschluss eines Abos. Im Gegenzug erhält man viele vorgeplante Touren und die Möglichkeit die Touren bequem am Desktop zu planen und mit dem Smartphone zu synchronisieren.
Bei den Standalone Wander-Apps ist der Funktionsumfang oft schon in der freien Version um einiges größer. Dafür darf man sich ein wenig mit den verschiedenen Einstellungen beschäftigen um das Beste für sich aus den Apps herauszuholen. Bei Locus Map 4 und Mapy kannst du Deine Tour sogar in einer Webanwendung planen und mit der App synchronisieren.
Meine Favoriten nach dem Vergleich:
- Standalone-App: Locus Map 4, dicht dahinter Osmand+
- Wander-App für Bergwanderer: Alpenvereinaktiv
- Tourenportal-App für Generalisten: Outdooractive









