Pembrokeshire Coast Path – 8.500 Höhenmeter Küstenvielfalt

Pembrokeshire Coast Path

Der Pembrokeshire Coast Path führt uns 300km immer der Küste entlang. Dabei entführt er uns in eine atemberaubende Küstenlandschaft in Wales. Die vielen Auf- und Abstiege, jeweils nicht sehr hoch, summieren sich…

Über den Pembrokeshire Coast Path

Der Pembrokeshire Coast Path im Südwesten von Wales ist Teil des Wales Coast Paths. Auf knapp 300 Kilometern geht er über atemberaubende Steilküsten, unzählige Stränden und kleine Häfen zwischen Amroth im Süden und St. Dogmaels im Norden entlang.

Seit 1970 gibt es den Weg entlang der einzigartig abwechslungsreichen Küstenlandschaft. Auf ihm erwandert man sich die verschiedensten Küstenlandschaften Großbritanniens auf auf einem einzigen Künstenpfad. Steilküsten, Sandstrände, verwitterte Dünenlandschaften und alles was irgendwie dazwischen liegt ist auf dem Weg zu bestaunen. Diese Vielfalt ist es auch was den Pembrokeshire Coast Path zu einem der 16 „National Trails“ in Großbritannien und die Region 2012 für den National Geographic sogar zur zweitschönsten Küstenregion der Welt gemacht hat.

Kulturell liegen auf dem Weg zahlreiche Zeugnisse der Historie wie auch der jüngeren Vergangenheit. Einsame Ruinen  und einst prosperierende Häfen säumen den Weg. Heute meist nur noch als Touristenort genutzt versprühen die Orte bis heute den Charme der Küstenhändler und Fischer.

Neben der einzigartig abwechslungsreichen Landschaft ist der Pembrokeshire Coast Path auch für seine Flora und Fauna bekannt. So gibt es hier je nach Jahreszeit auch zahlreiche Vogelarten zu sehen. Im Norden soll man bisweilen hin- und wieder auch Wale zu sehen bekommen.

Wandernd hat der Weg auch physisch einiges parat. Hört sich „Küstenpfad“ fürs Erste noch harmlos an offenbart der Weg schnell die Anforderungen an den Wanderer: Tiefe Sandstrände und rund 8.500 Höhenmeter im ständigen Auf- und Abstieg fordern uns auf dem Weg auch körperlich heraus.

Tourbeschreibung

GPS-Track und Karte

Pembrokeshire Coast Path Karte

Pembrokeshire Coast Path Karte

Toursteckbrief

  • Strecke: ca. 300 km (bei Niedrigwasser 283km, bei Schlechtwetter und Flut bis zu 322km)
  • Höhenmeter: 8.500 je in Auf- und Abstieg
  • Laufrichtung: von Süd- nach Nord – so läuft man vom flacheren Süden mit den Sandstränden zu den aufregenderen aber auch anstrengenderen Klippen im Norden
  • Start: Amroth
  • Ende: St. Dogmaels
  • Anreise:
    • mit Bahn: nach Kilgetty (5km von Amroth entfernt)
    • mit dem Flugzeug: nach Cardiff, von hier für 1£ mit dem Bus 905 weiter zum Bahnhof; weiter mit der Bahn (National Trail / Transport for Wales) über Bridgend nach Kilgetty (ca. 3:30h); Ticketbestellung online, Ausdrucken des Tickets am gegenüberliegenden Bahnsteig
  • Rückreise:
    • mit der Bahn: mit dem Bus 405 nach Cardigan, von hier nach Carmathen oder Haverfordwest (Bus T5), weiter mit dem Zug
    • mit dem Flugzeug: zunächst wie oben mit Bus und Bahn; entweder direkt nach Rhoose oder ggf. über Cardiff (von Cardiff mit Buslinie T9 zum Flughafen, Fahrzeit ca. 40min, 5£, fast rund um die Uhr)
  • Busnetz: gut ausgebaut, Karte und Fahrpläne, Reiseplaner
  • Zeitverschiebung: -1h (im Sommer)
  • Brennstoff-Bezug: schwierig; Gaskartuschen nur in Outdoor-Läden (siehe Karte, Verfügbarkeit am Besten vorher per Mail anfragen)
  • Markierung: Eine Eichel (die übliche Markierung eines National Trails in Großbritannien)
  • Wegbeschaffenheit: meist einfacher Wanderpfad, an den touristischen Hotspots auch breit ausgebaut, teils sandig, hin- und wieder Straße / asphaltiert; im Norden teils steinig bzw. felsig
  • Schwierigkeiten: teils sehr ausgesetzter Pfad, bei Schlechtwetter teils gefährlich; mehr dazu hier: Outdoor safety advice
  • Beste Jahreszeit: Frühjahr (moderate Temperaturen, am wenigsten Niederschlag)
  • Übernachten: im Naturschutzgebiet und auf Privatland verboten; viele günstige Farm-Campingplätze (5-10€ mit einfacher Dusche, nur teilweise Strom/Steckdosen), Hostels und Bunkhouses
  • Trinkwasser: keine natürlichen Trinkwasserquellen am Weg; auffüllen in Ortschaften bzw. am Farm-Zeltplatz
  • Zahlungsverkehr: Britisches Pfund, oft nur Barzahlung möglich (am besten gleich nach Ankunft für die ersten Tage ausreichend Geld abheben, teils mehrere Etappen kein Geldautomat)
  • Informationsseite: National Trail Pembrokeshire

Karten

Die Papierkarten habe ich hier eigentlich nur der Vollständigkeit halber aufgeführt. Immer in der Nähe von Zivilisation und ohnehin auf einem gut ausgeschilderten Weg unterwegs reicht die OpenAndroMap auf dem Handy mit einer geeigneten Navi-App wie z.B. Locus Maps absolut aus.

Papierkarten: Explorer Series 1:25.000

  • Sheet OL35 North Pembrokeshire
  • Sheet OL36 South Pembrokeshire

OSM-Karten

Etappen

Der Pembrokeshire Coast Path ist für 15 Tage ausgelegt. Ob man nun von Amroth nach Fishguard oder andersherum läuft nimmt sich nicht viel. Der Weg wird allerdings im Norden anspruchsvoller so dass ich mich dazu entschieden habe im Süden zu starten. Die Etappeneinteilung ist für eine Trekkingtour auf dem Pembrokeshire Coast Path aber nur eine grobe Leitlinie. Es gibt genug Farm-Zeltplätze und so kann man eh laufen so lange es Wetter und Beine zulassen.

  • Amroth – Skrinkle  (→ 22.5 km)
  • Skrinkle Haven – Broad Haven (→ 17.7 km)
  • Broad Haven – Freshwater (→ 16.1 km)
  • Freshwater West – Angle  (→ 16.1 km)
  • Angle – Neyland (→ 25.7 km)
  • Neyland – Dale (→ 25.7 km)
  • Dale – Martin’s Haven (→ 16.1 km)
  • Martin’s Haven – Broad Haven  (→ 17.7 km)
  • Broad Haven – Solva (→ 19.3 km)
  • Solva – Whitesands (→ 20.9 km)
  • Whitesands – Porthgain (→16.1 km)
  • Porthgain- – Pwll Deri (→ 19.3 km)
  • Pwll Deri – Fishguard (→ 14.5 km)
  • Fishguard – Newport (→ 19.3 km)
  • Newport (Town) – St. Dogmaels (→ 25.7 km)

Durch das Zusammenfassen oder Aufteilen der Etappen kann man die Strecke leicht auch in 10-13 Tagen wandern. Zusätzlich kann man fast überall auch Etappen mit dem Bus abkürzen. Das bietet sich vor allem rund um Pembroke Dock an – hier verläuft der Weg ohnehin überwiegend durch Industrielandschaft und dicht besiedeltes Gebiet. Gleichzeitig gibt uns das die Möglichkeit den Pembrokshire Coast Path in zwei Wochen Urlaub trotz der langen Anreise wandern zu können.

Tourbericht

37°C in der Heimat, 19° in Pembroke. Alles richtig gemacht als ich mich kurzentschlossen zur schon lange in der Schublade liegenden Tour auf dem Pembrokeshire Coast Path aufgemacht habe. Ich beschreibe euch in diesem Abschnitt die Tour in 13 Etappen so wie ich sie gelaufen bin.

Strände ohne Ende im Süden

Der südliche Teil des Pembrokeshire Coast Path ist von Sand geprägt. Kilometerlange Sandstrände, unterbrochen von alten Örtchen und Hafenanlagen.

Kilgetty – Saundersfoot

Nach der Ankunft am späten Nachmittag in Kilgetty läuft man einfach noch durch das gut besuchte Saundersfoot zum ersten Farm-Zeltplatz, Trevayne Farm. Diesen sollte man auf jeden Fall vorbuchen. Im Sommer ist er fast durchgehend ausgebucht und die meisten anderen Plätze in der Nähe sind teure Wohnwagenparks oder Ferienresorts.

Saundersfoot – Trefaln

Die heutige Etappe hat es in sich – unzählige Sandstrände, 50.000 Schritte (wenn ich meiner Garmin Forerunner 645 glauben schenken darf) und etwas mehr als 30km später erreicht man Trefaln. Durch das alte Städtchen Tenby laufe ich früh morgens in den ersten Sonnenstrahlen noch bevor sich erstes Leben regt. Der Outdoor-Laden, die einzig mögliche Beschaffungsmöglichkeit für Gaskartuschen weit und breit, öffnet erst in einigen Stunden so dass ich mich entscheide den Kocher auf dieser Tour kalt zu lassen.

Weiter geht es vorbei an alten Hafen- und Festungsanlagen und auf einen mehrere Kilometer langen Strand. Einfach herrlich. Auf dem weiteren Weg Kontraste pur – einsame Küstenpfade wechseln sich mit überlaufenen Sandstränden ab. Von Bucht zu Bucht ändert sich die Landschaft, am Ende die ersten Heidelandschaften knapp 30m über dem Meer. Die Farmerin in Trefaln nimmt Wanderer gerne auf, selbst wenn der Platz an sich ausgebucht ist. Selten habe ich mich über eine kalte Dusche so sehr gefreut wie heute…

Trefaln – Freshwater West – Angle

Für die Etappe von Trefaln nach Angle geht es zunächst mitten durch das Militär-Übungsgelände „Range East / Castlemartin training area“ – oder auch nicht… Letztlich wird das Gebiet auch heute noch regelmäßig als Truppenübungsplatz genutzt. In aller Regel finden hier an Wochenenden und Feiertagen aber keine Übungen statt. Die genauen Termine und Öffnungszeiten des Geländes kann man zur Tourplanung auch online einsehen.

Durch wunderschöne Küstenheide geht es an verfallenen Orten nach Castlemartin. An den Eingägen und auch kurz nach der Felsenkapelle wird das Gebiet ggf. mit rote Flaggen markiert und der Zugang durch Militär gesichert. Ich habe leider Pech an diesem Tag. Eine kurzfristig einberufene Übung im Kerngebiet sperrt nach der Kapelle den Weg ab, es geht also nur über einen langen Umweg weiter.

Vom langen besonders bei Surfern beliebten Sandstrand Freshwater geht es danach 7 einsame Meilen bis zum Strand von West Angle Bay und dann noch ein kleines Stück weiter nach Angle. Der Soldat am Übungsgebiet meinte nur es würde „a little bit up and down“ gehen. Ein klein wenig untertrieben denn es geht einfach unzählige Male hoch und runter. Im Gegenzug wird man für die anstregende Tour mit schönen Klippen und wirklich einsamer Küstenlandschaft belohnt.

Die Bucht von Pembroke

Die Bucht vor Pembroke ist für den Naturliebhaber wohl das Pflichtstück des Pembrokeshire Coast Path. Weite Strecken sind asphaltiert, führen mitten durch Orte und letztlich bietet die Aussicht vor allem Industrielandschaft an. Überall Raffinerien und industrielle Docks zum Abpumpen der Öltanker.

Angle – Pembroke Dock

Zu der Beschreibung oben gibt es an sich nicht mehr viel hinzuzufügen. Wer hier abkürzen mag kann mit dem Bus 388 oder 387 direkt nach Pembroke-Dock fahren. Dabei kommt man auch durch Pembroke selbst dass sich für einen kleinen Zwischenstop mit Besichtigung des Pembroke-Castle anbietet. In Pembroke-Dock gute Einkaufsmöglicghkeiten in Bahnhofsnähe (u.a. Tesco).

Pembroke Dock – Milfort Haven – Sandy Haven

Auch hier führt der Weg erstmal durch bewohntes Gebiet und u.a. über die vielbefahrene kilomterlange Cleddau Bridge. Wer mag kann bis Milfort Haven den Weg mit dem Bus 356 abkürzen wo es dann die letzte gute Einkaufsmöglichkeit für die nächsten Tage gibt (nächster kleiner Supermarkt erst wieder in Broad Haven). Direkt an Busbahnhof und Coast Path liegt ein großes Einkaufsareal u.a. mit Tesco und Apotheke.

Von hier ab wird der Weg wieder schöner. Ist er bis zur ersten Raffinerie mit seinen Pipelines noch asphaltiert wechselt er danach wieder zu einem schönen Küstenpfad bis man letztlich die Industrieanlagen hinter sich lässt und in Sandy Haven einen schönen Zeltplatz für die Nacht vorfindet.

Hier lohnt es sich noch am Abend einen Blick auf den Tidenkalender zu werden. Schließlich entscheidet der Wasserstand über den weiteren Tourverlauf am nächsten morgen…

Rund um die Halbinseln St. Annes Head und Marloes

Sandy Haven – Dale

Wer am Vorabend auf die Gezeitentabelle gesehen hat (online, aber auch unten am Weg ausgehängt) der hat sich über Nacht am besten schon überlegt wie er in den Tag starten will. Die Querung der Bucht ist nur rund 2,5h rund um Niedrigwasser möglich, zu allen anderen Zeiten kann man einen gut 6,5km langen Umweg, meist über Straße, gehen.

Der Küstenpfad verläuft auf der auf der anderen Seite dann sehr schön an der Küste entlang. Kaum Ortschaften, keine Badestrände, wenig Leute. Dafür atemberaubende Ausblicke auf sandige erodierende Klippen. Erst in Dale, einem Wassersportort, erreicht man wieder Zivilisation. Hier sollte man den Farm-Zeltplatz auf jeden Fall vorbuchen hat er doch lediglich nur 9 Stellplätze und ist zur Hauptsaison schnell ausgebucht. Alternativ kann man einige Kilometer vorher nach mit ein wenig Umweg Dale Hill aufsteigen (großer Platz) oder gleich ein anderes Etappenziel wählen.

Dale – Martins Haven

Der vielleicht schönste Abschnitt bisher. Immer auf rund 30 Metern über dem Meer entlang geht es an einsamen Buchten, einem riesigen Strand und am Ende durch karge Küstenlandschaft. Einziger Wermutstropfen: Ab dem Strand ist hier einiges los, führen doch gleich mehrere Tageswanderungen über die schöne Landzunge West Hook während der Strand selbst auch gut besucht ist.

Übernachten kann man für 7,5£ auf der West Hook Farm. Zelten mit Meerblick, Duschen und saubere Sanitäre Anlagen.

Die Riesenbucht: St. Brides Bay

Schon von der West Hook Farm blickt man direkt auf die riesige St. Brides Bay und kann so schon gut die nächsten Etappen überblicken. In der Bucht ankern einige Öltanker, das Geschäft scheint nicht so gut zu laufen. Für uns interessanter ist die Tatsache dass hier der Weg nur noch selten durch touristische Strände unterbrochen wird. Der Charakter des Pembrokeshire Coast Path wandelt sich hin zu einer stark bewachsenen grünen Küste.

Martins Haven – Broad Haven – Newgale

Auf dieser langen Etappe streift man die kleinen Orte mit noch kleineren Sandhäfen Little Haven und St. Brides Haven und später dann den Bade- und Surfort Broad Haven. Bis hierhin verläuft der Weg weitestgehend mit im Verhältnis wenigen Steigungen über die stark bewachsenden Klippen. In Broad Haven kann man seine Vorräte in einem kleinen Supermarkt auffüllen was man auch tun sollte will man nicht schon ein- oder zwei Tage später einen kilometerweiten Abstecher nach St. Davids unternehmen.

Ab hier nehmen dann die Steigungen zu während die Vegetation zunehmend abnimmt. Die Übernachtung am Campingplatz Newgale habe ich nur aus einem einzigen Grund eingeplant: Eine Waschmaschine. Irgendwann müssen die Klamotten einfach mal gewaschen werden und auf den Farm-Plätzen ist das leider nicht möglich. Ansonsten ist das nicht wirklich ein schönes Fleckchen.

Newgale – St. Davids – Rhosson Ganol

Eine sehr lange Etappe, aber ein wirkliches Highlight. Den Umweg über St. Davids bin ich nur gegangen da ich nochmal Lebensmittelvorräte einkaufen musste, aber der Coast Path selbst ist hier einfach nur traumhaft.

Zwar verläuft er gerade auf den ersten Kilometern häufig auf- und ab aber die Landschaft ist einfach sehenswert. Gerade am Ende ist der Ausblick auf die Küste, die Ruinen (Castell Heiniff) und die Strömung zwischen Festland und Ramsey Island einfach nur beeindruckend.

Der Farm-Platz in in Rhosson Ganol funktioniert fast in Selbstverwaltung. Wer reserviert hat bekommt vorab eine Nummer und sucht sich bei Ankunft einfach einen markierten Platz, ohne Reservierung stellt man sich einfach auf einen nicht markierten Platz. Gegen 9:00 Uhr am Morgen kommt dann der Farmer zum kassieren vorbei.

Pembrokeshire´s Norden

Der Norden des Pembrokeshore Coast Path ist höher, schroffer, steiler, anspruchsvoller und für mich daher am reizvollsten. Weniger Tageswanderer, keine Badestrände. Einfach nur schroffe Küste und historische Küstenorte im Wechsel.

Rhosson Ganol – Trefin

Mann merkt schnell dass man im Norden angekommen ist. Ein aufregender und stellenweise schroffer Abschnitt mit immer höher werdenden Klippen. Die Landschaft ist geprägt von Vulkanausläufern. Vulkanausläufer? Ja, Pen Beri, Carn Lleithyr und Carn Llidi sind letztlich alte Vulkane. Von der wilden und felsigen Halbinsel St. David’s Head mit allerlei archäologischen Sehenwürdigkeiten geht es am Pen Biri vorbei über Portghain, einem alten Handeslhafen, nach Trefin.

Trefin – Strumble Head – Fishguard

Wer keinen Platz mehr im Youth Hostel Pwell Deri bekommt (unbedingt vorbuchen oder früh loslaufen um weiter gehen zu können) hat eine lange Tagesetappe vor sich. Bis Fishguard sind es immerhin ca. 30km. Alternativ kann man auch ab Strumble Head den Bus 404 nach Fishguard nehmen.

Der Weg ist relativ wenig begangen so dass man weite Strecken die Küste ganz für sich alleine hat. Erst auf dem Abschnitt von Pwell Deri bis zum Strumble Head mit seinem schneeweißen Leuchtturm gesellen sich viele Tageswanderer zu uns. Danach wird es dann Nachmittags auch schnell wieder weniger Trubel.

Fishguard – Dinas Head

Durch Fishguard oder besser an Fishguard vorbei geht es auf einem asphaltierter Weg zunächst zum Hafen in der Bucht. Nach einem kurzen steilen Anstieg an der Straße führt der Weg danach schnell wieder direkt an die Küstenlinie.

Auf Dinas Head gibt es seit kurzem zum Glück einen neuen Farm-Zeltplatz, Dinas Island. Ansonsten wäre die Etappe sicher zu lang und man müsste sich schon früher nach einer Unterkunft umsehen.

Dinas Head – Alticoed

Die letze Etappe ist definitiv der anstrengendste und schwierigste Abschnitt auf dem Pembrokeshire Coast Path. Sie ist nicht nur eine der längsten Etappen sondern auch noch eine mit den meisten Höhenmetern mit teils ausgesetzten Wegabschnitten. Vor allem kurz vor Ende der Etappe östlich des Pen Garn führt der Weg direkt an sehr steilen Klippen entlang.

Alitcoed – St. Dogmaels

Über diese Etappe gibt es eigentlich nicht all zu viel zu sagen. Sie führt überwiegend an der kleinen Straße entlang bis zur Bushaltestelle in St. Dogmaels auch der offizielle Start- bzw. Endpunkt des Pembrokeshire Coast Path markiert ist.

Von hier kann man dann mit dem Bus 405 nach Cardigan zur weiteren Rückreise fahren.

Erfahrungen

Wie auf jeder Tour sammelt man auch hier Erfahrungen. Hier meine Erfahrungen auf dem Pembrokeshire Coast Path rund um (Süd-) Wales kompakt zusammengefasst:

  1. Die Anreise ist nicht ganz einfach. Am Besten frühzeitig planen.
  2. Der Weg wird gut gepflegt. Die Markierungen sind überall gut sichtbar und wucherndes Gebüsch wird regelmäßig zurück geschnitten.
  3. Pembrokeshire ist jedes Jahr ein kleines Stückchen kleiner. An vielen Stellen sieht man die Erosion und so wird auch der Weg immer wieder an die aktuelle sicherste Küstenlinie angepasst.
  4. Bargeld ist Trumpf. Während man in Island und Norwegen nahezu überall bargeldlos bezahlen kann gilt hier nach wie vor hauptsächlich Bargeld als einzig sicheres Bezahlungsmittel.
  5. Wildcampen ist weder erlaubt noch dauerhaft praktikabel – es gibt schlicht kaum geeignete Stellplätze die nicht direkt im Nationalpark oder auf umzäuntem Privatgelände liegen. Die günstigen Farm-Zeltplätze bieten eine gute Alternative und sind meist ohne Vorbuchung nutzbar. (Ausnahme im Süden: Dale und Saundersfoot – hier auf jeden Fall vorher anrufen oder noch besser rechtzeitig buchen)
  6. Klamotten darf man auf den Farm-Plätzen nicht im Waschbecken waschen, Waschmaschinen gibt es auch keine.
  7. Stromadapter – am Bestern besorgt ihr euch schon im Vorfeld einen 3poligen Stecker mit USB-Anschluss
  8. Sonnencreme hat sich bewährt – bis zu 6x täglich neu auftragen nötig (ja, Wales kann langanhaltende Schönwetterperioden haben!)
  9. Trinkwasser ist knapp auf dem Weg. Natürliche saubere Quellen gibt es nicht und wer lange Etappen geht sollte auf jeden Fall bei jeder Möglichkeit seine Vorräte wieder auffüllen.

Ansonsten gibt es nur noch eine Erkenntnis: Immer brav die Gatter wieder schließen. Denn wie stand es so schön an einem der Gatter:

Please close the gate securly. Our sheep have worked out how to use the kissing gate!

Und tatsächlich streunten hin- und wieder Schafe auf der falschen Seite der Zäune umher…

Fazit

Der Pembrokeshire Coast Path ist eine schöne Tour wenn man abschalten aber sich nicht gleich komplett aus der Zivilisation verabschieden will. Entlang der 300km Küstenpfad hat man wirklich alles: Wunderschöne Sandstrände, einsame Buchten und schroffe Klippen.

Übernachtet wird am einfachsten auf einem der zahlreichen Farm-Zeltplätze. An- und Rückreise klappt mit dem gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr ohne Probleme.

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