Pegnitz: mit dem Kanu durch die Hersbrucker Schweiz

Pegnitz

Auf 70 km ist die Pegnitz mit dem Kanu, egal ob mit Kajak oder Kanadier, befahrbar. Besonders reizvoll schlängelt sich der Fluss von Velden über Günthersthal, Vorra und Hohenstadt nach Hersbruck durch die Hersbrucker Schweiz. Im Anschluss geht es über Lauf etwas gemächlicher bis Nürnberg weiter.

Flussbeschreibung

Gewässerkarte

Flusskarte und GPS-Track Pegnitz

Flusskarte und GPS-Track Pegnitz

Auf der interaktiven Flusskarte findet ihr Wehre, Übernachtungs- und Transfermöglichkeiten. Wo möglich findet ihr in den jeweiligen Markern auch noch Beschreibungen oder Links für weiterführende Informationen.

Papierkarte

  • Wassersport-Wanderkarte Nr. 4 (Deutschland Südost), Maßstab 1:450.000, Jübermann

Gewässerführer

  • DKV-Gewässerführer für Nord-Bayern

Kanusteckbrief Pegnitz

  • Flusscharakter: schmaler, gewundener Wiesenfluss mit im oberen Teil stellenweise schöner Strömung
  • Quelle: Karstquelle in Pegnitz
  • Mündung: Zusammenfluss mit der Rednitz zur Regnitz in Nürnberg
  • Flusskilometer: 115, davon ca. 70 km befahrbar
  • Stromgebiet: Regnitz
  • Abfluss: Regnitz → Main → Rhein → Nordsee
  • Regeln: bis Hohenstadt sehr viele Regeln, daher hier nur ein Auszug aus der örtlichen Kanuverordnung
    • nur kleine Boote (Kanus, Kajaks, Kanadier, Schlauchkajaks jedoch keine Packrafts, sonstige Schlauchboote, SUP-Boards, Flöße u.a.). Maximalgröße: höchstens für 3 Erwachse oder 2 Erwachsene und 2 Kinder, nicht länger als 6,0 m
    • Nutzungszeiten:
      • bis Ranna: ganzjähriges Befahrungsverbot
      • Neuhaus – Güntersthal: nur vom 1.Juli bis 31. Oktober von 8:00 Uhr bis 15:00 Uhr
      • Güntersthal – Hohenstadt: gänzjährig von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr
  • Besonderheiten: neue Mindestpegel, Befahrung im Sommer sehr oft erst ab Artelshofen erlaubt
  • Einstieg: ja nach Pegelstand Güntersthal, im Sommer oft erst ab Artelshofen möglich
  • Parken: sowohl in Güntersthal als auch in Artelshofen direkt am Einstieg sowie am Bahnhof Hohenstadt
  • Schönster Abschnitt: Güntersthal – Hohenstadt
  • Hindernisse: in den Fluss gestürzte Baumstämme, nach Hohenstadt nicht mehr ausgeschildert und noch mehr Baumstämme im Fluss, viele Wehre, teils Grundberührung
  • Übernachten: schöner Campingplatz in Hohenstadt direkt am Fluss
  • Transfer:
    • mit dem Rad direkt an der Pegnitz entlang
    • mit der Regionalbahn RB 58547 Nürnberg-Neuhaus u.a. über Lauf, Hersbruck, Hohenstadt, Velden
  • Schutzgebiet: zwischen Michelfeld und Hersbruck Natura 2000-Gebiet
  • Pegelstände:

Etappen

Wie immer beim Kanuwandern sind Etappenempfehlungen schwer. Je nach Boot, Pegel, Konstitution oder Lust und Laune auf Abstecher an Land kann die Etappenlänge immer stark variieren. Nachdem das letzte Stück nach Nürnberg zwar befahrbar, aber oft schon sehr nah an der B14 verläuft bietet sich bei gutem Wasserstand eine zweitägige Tour mit dem Kanu auf der Pegnitz an:

  • Neuhaus – Velden – Vorra – Hohenstadt (26km, Einstieg je nach Pegelstand)
  • Hohenstadt – Hersbruck – Lauf a.d. Pegnitz (27km, ggf. Ausstieg schon in Hersbruck)

Packraft-Tour Pegnitz

Gleich vorweg: Auch wenn sich die Pegnitz von Güntersthal bzw. Lungsdorf bis Hohenstadt eigentlich perfekt für eine kombinierte Wander- und Paddeltour mit dem Packraft eignet sind die Hürden für eine legale Packrafttour hoch.

Als Wanderungen bieten sich Touren von Hohenstadt nach Artelshofen, Rupprechtstegen oder Lungsdorf an. Dabei ist vor allem die Wanderung über einen Teil des Höhlenrundweges, der 1000 Höhenmeter Rundweges um Pommelsbrunn, des Norissteiges und über das Hirschbachtal bis nach Artelshofen landschaftlich reizvoll und mit der Kombination einer Paddeltour auch gut an einem Tag zu machen.

Beim Landkreis Nürnberger Land (Wasserrecht) ist man in der Auslegung der „Regelung des Gemeingebrauchs an der Pegnitz“ aber nunmal der Meinung dass ein 2,2m kurzes wendiges Packraft für die Natur auf dem hier schnell fließenden Kleinfluss ein größeres Risiko darstellt als ein bis zu 6m langer 3-Mann Kanadier.

Wer also die Pegnitz dennoch mit dem Packraft befahren will muss laut dem Landkreis eine Ausnahmegenehmigung u.a. mit einer „Prototypabnahme des Schifffahrtsamtes“ für das Packraft beantragen. Im Weiteren würde der Antrag dann zur fachlichen Stellungnahme an gleich drei weiteren Stellen (Wasserwirtschaftsamt Nürnberg, Fischereifachberatung des Bezirks Mittelfranken, untere Naturschutzbehörde) vorgelegt.

In meinen Augen für den zwar reizvollen aber dennoch eher kurzen Flussabschnitt doch ein wenig übertrieben zumal man mit deutlich größeren und weniger wendigen Festbooten die Pegnitz in diesem Abschnitt ja auch ganz ohne Ausnahmegenehmigung befahren darf.

Wer eine Genehmigung erhält oder nach der Wanderung mit einem Leihboot paddelt findet hier aber tolle Bedingungen um eine Kanutour mit einer Wanderung zu verbinden.

Fazit: Regelkonform mit dem Kanu auf der Pegnitz

Die Pegnitz bietet sich vor allem zwischen Günthersthal und Hohenstadt und weiter bis nach Hersbruck für eine teils spritzige Kanuwanderung an. Dabei gibt es zwar einige Befahrungsregeln zu beachten aber mit der richtigen Bootswahl sollte das kein Problem sein. Wer die Pegnitz allerdings offiziell mit einem Packraft befahren will muss einiges an Bürokratie bewältigen.

Nach der für Kanuwanderer gesperrten Durchquerung von Nürnberg kann man von der Mündung der Pegnitz in die Regnitz übrigens dann weiter bis Bamberg paddeln. Auf dieser Tour trifft man dann auch auf die Mündung der in Teilen ähnlich schnell fließenden Wiesent in der nahen Fränkischen Schweiz.